Das Denkmal des Getreuen

Die Ikone der frühen Jugendbewegung malte ein Künstler, der bei der Entstehung des „Lichtgebetes“ (1908) stattliche 40 Jahre zählte. Zur Zeit des Hohen Meißners war er der Jugendbewegung also allemal entwachsen, seine privaten Wanderjahre hatten in einer beschaulichen Villenkolonie nahe Berlin ein Ende gefunden. …

Max Habermann | Gewerkschafter & Widerstand

Von Wolfgang

In diesem Jahr, am 30. Oktober, jährt sich der Todestag von Max Habermann zum 70. Male. Geboren 1885, war er Mitunterzeichner des Gründungsaufrufes für die Fahrenden Gesellen, einer ihrer geistigen Impulsgeber …

Deutsche Seelen – Leben nach der Colonia Dignidad

von Hauke

Als wir an einem Oktobertag bei strahlendem Sonnenschein in Santiago de Chile gen Süden aufbrechen, sind wir relativ ahnungslos in bezug auf das, was uns in den nächsten 30 Stunden erwarten wird.

Von Nerother-Bundesbrüdern hatte ich zuvor von der kleinen deutschen Kolonie in Mittelchile gehört, die wir nun zu besuchen beabsichtigen, mein Bild rührt aber vor allem aus Presseberichten der letzten Jahre: Eine sektenähnliche Gemeinschaft, ein despotischer Herrscher und Anführer, Foltervorwürfe und dunkle Kapitel aus der Zeit des Regimes Augusto Pinochets bilden den Rahmen meiner Eindrücke. Nun wollen mein deutsch-chilenischer Freund und ich jenen Ort selber kennenlernen, uns ein Bild machen von dieser Geschichte und den so fern ihrer alten Heimat in sie verwickelten und gefangenen Deutschen. …

Junges Deutschland | 100 Jahre Lebensgefühl

Unter diesem Motto zeigte die ARD am Ostermontag eine Dokumentation zur Ideen- und Erlebniswelt deutscher Jugend und Jugendkulturen. Diese Doku ist nun in der Mediathek des Ersten noch bis zum 28. April einsehbar.

weg 1 | dialog auf kniehöhe

„Zu einem guten Dialog gehören vier Ohren.“

Michael Marie Jung (*1940)

In den Gründerzeiten der Jugendbewegung vereinte man unterschiedlichste Ideen und Ansätze, um vielfältige Alternativen zu den morschen Strukturen des Kaiserreiches hervorzubringen. Dies gelang. Viele „spinnerte“ Ideen von einst haben die Zeit überdauert und sind heute allgegenwärtig. Die jugendbewegte Parole vom Hohen Meißner scheint in der Erinnerung die letzten 100 Jahre ebenso überstanden zu haben.

Akademisches Wochenende | 2013

von Lara

Das Akademische Wochenende begann am Freitagabend. Freudig begrüßten wir uns und warteten bei netten Gesprächen auf den ersten Programmpunkt, der wie im Vorjahr der Knotentanz sein sollte. Unsere bereits im letzten Jahr gelernten Tanzschritte wurden zunächst wiederholt und dann durch Figuren erweitert. Nach ungefähr drei Stunden saß auch der letzte Schritt und die Tanzlehrer konnten sich beruhigt von uns verabschieden. Unser Abend endete allerdings erst nach spannenden Unterhaltungen. Gesungen wurde bis in die frühen Morgenstunden. …

neunzehndreizehnlektüre

Das Jahr 2013 ist in doppelter Hinsicht ein Jubiläumsjahr. Noch vor hundert Jahren überschlug man sich mit Schriften, Eröffnungen und Festlichkeiten anläßlich des Jubiläums der Völkerschlacht bei Leipzig. Dieses Ereignis genießt seinen nationalen und europäischen Auswirkungen zum Trotz heute eine geradezu bescheidene, regionale Beachtung. Dezent anders verhält es sich mit dem Vorkriegsjahr 1913 und seinem freideutschen Gründungsfest auf dem Hohen Meißner. Einige Publikationen haben sich dieses Themenkomplexes angenommen. Zwei von ihnen möchten wir hiermit vorstellen. …

Gustav Adolph Wyneken – Schatten oder Lichtgestalt?

von bjo:rn

Blickt man heute auf den Ersten Freideutschen Jugendtag und das Jahr 1913 zurück, so scheint eine Person für die Jugendbewegung unübersehbar, omnipräsent und geradezu unersetzlich gewesen zu sein: Gustav Wyneken. Man meint, in ihm den Verfasser der Meißnerformel erkannt zu haben, was wohl nicht zutreffend ist. Er gilt als pazifistischer Mahner des Hohen Meißners, ungeachtet der Tatsache, daß er mit Ausbruch des Krieges glühender Anhänger desselbigen wurde.[1] Auch sein idealisiertes Weltbürgertum zerfällt spätestens an seinen ausformulierten „Weltanschauungen“ nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.[2] Dieser zweite Wyneken wird insbesondere in jugendbewegten Kreisen gerne ignoriert. Gewiß greifen diese knappen Ergänzungen und Korrekturen zu kurz, eine Würdigung seiner Person möchten wir auch gerne jedem selbst überlassen und zur eigenen Lektüre auffordern.

Anfangen ließe sich mit dem Werk „Die neue Jugend“ aus dem Jahr 1914. Hierin heißt es im Kapitel 5 – Jugendliche Erotik:

17. Juni 1953 – Vor sechzig Jahren

von bjo:rn

Heute jährt sich der sogenannte Volksaufstand vom 17. Juni 1953 zum sechzigsten Mal. Schon weit vor dem Unruhejahr 1953 ging das DDR-Regime mit aller Macht gegen jegliche Opposition im eigenen Sektor vor. Besonders brisant war diese Situation im geteilten Berlin …

Wilhelm „Wilm“ Hosenfeld – „Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist.“

 

von Arne

Joachim Fernau schrieb einst, man könne das Wesen der römischen virtus in zwei monologischen Sätzen ausdrücken: “Ich möchte mich ungern vor mir selbst schämen.” und “Wer, wenn nicht ich, ist Rom.” Diese zwei Sätze spiegeln auch im wesentlichen das Selbstverständnis Wilm Hosenfelds wider.

Wilhelm Hosenfeld wurde am 2. Mai 1895 in Mackenzell, einem kleinen Dorf am Rand der Rhön, als viertes von insgesamt sechs Kindern geboren. Da bereits sein Vater Volksschullehrer war, war für Hosenfeld nach der Grundschule die höhere Bildung bis zum pädagogischen Studium vorgesehen, um ihn auf den Beruf des Lehrers vorzubereiten. In seiner Schüler- und Studentenzeit schloß sich Hosenfeld dem Wandervogel an und nahm am Meißnertreffen 1913 teil. …

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