
Unter diesem Motto zeigte die ARD am Ostermontag eine Dokumentation zur Ideen- und Erlebniswelt deutscher Jugend und Jugendkulturen. Diese Doku ist nun in der Mediathek des Ersten noch bis zum 28. April einsehbar.

Unter diesem Motto zeigte die ARD am Ostermontag eine Dokumentation zur Ideen- und Erlebniswelt deutscher Jugend und Jugendkulturen. Diese Doku ist nun in der Mediathek des Ersten noch bis zum 28. April einsehbar.
Löwenzahn auf der Kuhweide, Bromelien im tropischen Regenwald, Marienkäfer im Großstadtvorgarten, Gorillas im afrikanischen Bergwald, Bakterien in den heißen Quellen Islands, Steinadler in den Gipfeln der Alpen, Blaualgen in der Pfütze, Menschen überall auf der Welt – dieser Reichtum der Lebensformen wird unter dem Begriff der biologischen Vielfalt zusammengefasst.
Die diesjährige Gedenkfeier auf dem Hohen Meißner wird wohl vielen ein unvergeßliches Erlebnis bleiben.
von Jonathan
Am Donnerstag, dem 3. Oktober, füllte sich nach und nach die mit nun drei Ringen bestückte Jugendburg Ludwigstein. Die Wanderer waren vom Hanstein hergekommen, wo man unter wolkenfreiem Himmel eine gemeinsame Nacht mit Tanz und Gesang verbracht hatte. …

Rede von Gustav Wyneken, gehalten am Morgen des 12. Oktober 1913 auf dem Hohen Meißner.
“Kameraden!
Mir ist die Aufgabe geworden, für euch das Ergebnis dieses Festes zusammenzufassen und zu versuchen, es euch mit meinen Worten auf den Weg zu geben…”

Rede von Bruno Lemke, gehalten am 10. Oktober 1913 in der Burgruine Hanstein
“Die Freideutsche Jugend, die sich hier verbunden hat oder erst vebinden will, tagt im Zeichen des Erinnerungsjahres. …”
von bjo:rn
Blickt man heute auf den Ersten Freideutschen Jugendtag und das Jahr 1913 zurück, so scheint eine Person für die Jugendbewegung unübersehbar, omnipräsent und geradezu unersetzlich gewesen zu sein: Gustav Wyneken. Man meint, in ihm den Verfasser der Meißnerformel erkannt zu haben, was wohl nicht zutreffend ist. Er gilt als pazifistischer Mahner des Hohen Meißners, ungeachtet der Tatsache, daß er mit Ausbruch des Krieges glühender Anhänger desselbigen wurde.[1] Auch sein idealisiertes Weltbürgertum zerfällt spätestens an seinen ausformulierten „Weltanschauungen“ nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.[2] Dieser zweite Wyneken wird insbesondere in jugendbewegten Kreisen gerne ignoriert. Gewiß greifen diese knappen Ergänzungen und Korrekturen zu kurz, eine Würdigung seiner Person möchten wir auch gerne jedem selbst überlassen und zur eigenen Lektüre auffordern.
Anfangen ließe sich mit dem Werk „Die neue Jugend“ aus dem Jahr 1914. Hierin heißt es im Kapitel 5 – Jugendliche Erotik:
…

von grima
Nur ein Blechdach schützt uns vor der brennenden Sonne. Eben noch lagen viele Kinder mit weißen Gesichtern auf dem Boden, und andere strichen mit rührender Besorgtheit Gipsbinden glatt. Jetzt trocknen diese neben uns auf staubigem Beton, und wir lauschen einem Märchen. Mohin hat den Unterricht heute vorbereitet. …

Es sind kleine, eng in deutscher Schreibschrift beschriebene Notizbüchlein vom Urgroßvater. Zeugnisse einer untergegangenen bürgerlichen Welt, Lebenschroniken einer vergangenen Epoche. Subjektive Weltsicht eines zwangsweise teilnehmenden Beobachters am kulturellen und politischen Leben und zugleich Niederschrift intimer Gefühlswelten. Tagebücher. So verschieden wie ihre Schreiber, so verschieden können ihre Inhalte sein. …
von rosé
Alles Neue bringt der Mai: Im Monat Mai des Jahres 1913 erscheint die erste Ausgabe der Jugendzeitschrift „Der Anfang. Zeitschrift der Jugend“. Presserechtlich vom Schulreformer Gustav Wyneken verantwortet, erscheint die Monatszeitschrift unter der Herausgeberschaft der beiden 1892 geborenen Studenten Georges Barbizon (Pseudonym für Georg Gretor, einen früheren Wickersdorfschüler) und Siegfried Bernfeld, des später bekannten Pädagogen, Jugendforschers und Psychoanalytikers. Der forsche Duktus der Beiträge und die harschen Kritiken am bestehenden Schulsystem sorgen in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen. Erstmals erhebt sich eine Schrift, eine explizit jugendliche Gegenöffentlichkeit für den gesamten deutschen Sprachraum zu bilden. So schreibt Georges Barbizon in der ersten Ausgabe der Zeitschrift, daß diese eine „Tribüne der Jugend“ sei: …

von rosé
Für Kurzentschlossene zeigt Arte auf seiner Internetplattform Arte + 7 noch einige Tage das 2012 produzierte dokumentarische Essay „Die Geschichte der Jugend“.
…
| M | D | M | D | F | S | S |
|---|---|---|---|---|---|---|
| « Apr | ||||||
| 1 | 2 | |||||
| 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
| 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
| 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
| 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 |
Infolge der sogenannten Corona-Krise gab es viel Stillstand aber ebenso viel Bewegung. Aus diesen Bewegungsimpuls ist eine neue Gemeinschaft erwachsen, die sich in Anlehnung an das Virus Corona (lat. Für Krone oder Kranz) „Tatenbund Krone“ nennt. Im Gründungsaufruf heißt es u.a.:
„Die Zeiten tollkühner Fahrten und selbstnützigen Einzelbrödlertums sind vorbei. Unser Sehnsuchtsort liegt nicht mehr in der Ferne. Unser Ideal ist nicht mehr die Flucht vor dem Alltag, sondern die Suche nach dem Notwendigen in nächster Nähe. Auf uns wartet die Tat vor Ort!“
Der Aufruf schien die Gemüter getroffen zu haben. Innerhalb weniger Wochen sind regionale Kreise entstanden, die sich dem „Tatenbund“ direkt oder ideell anschließen möchten.

Im freideutschen Jubiläumsjahr 2013 erschien die letzte Ausgabe unserer Blogschrift „Dämmerung“. Dies liegt nunmehr fast 5 Jahre zurück. Es wird Zeit, die letzten Kisten dieser und vorangegangener Ausgaben zu leeren. Aus diesem Grund bieten wir – solange der Vorrat reicht – die verbliebenen Bestände ab sofort zu Portokosten an.

Die Ikone der frühen Jugendbewegung malte ein Künstler, der bei der Entstehung des „Lichtgebetes“ (1908) stattliche 40 Jahre zählte. Zur Zeit des Hohen Meißners war er der Jugendbewegung also allemal entwachsen, seine privaten Wanderjahre hatten in einer beschaulichen Villenkolonie nahe Berlin ein Ende gefunden. …

von bjo:rn
Betrachtet man den Einband, der jene 400 Seiten umrahmt, auf denen Christoph Nonn detailliert das private und wissenschaftliche Leben des bürgerlich-jugendbewegten Historikers Theodor Schieder nachzeichnet, lächelt einem vorne ein seriös und zugleich müde wirkender älterer Herr entgegen. Auf der Rückseite dagegen schaut man in das verschmitzte Gesicht eines glücklich dreinblickenden Waldgängers. Auf dem Deckel wird das Vorhaben des Buches wie folgt beschrieben:
„Theodor Schieder (1908-1984) war einer der einflußreichsten Historiker der alten Bundesrepublik. Doch es waren seine Aktivitäten während der Zeit des Nationalsozialismus, die bisher vor allem die Beschäftigung mit seinem Leben dominierten. Dieses Buch bietet zum ersten Mal eine vollständige Biographie von Schieder. Es erkundet Verantwortung, Handlungsspielräume und Möglichkeiten eines bürgerlichen Historikers im 20. Jahrhundert.“ …
Den Anfängen der Lebensreform in der Mark Brandenburg widmete sich nicht nur das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, sondern auch die Zeitschrift „Die Mark Brandenburg“ mit ihrer kürzlich erschienenen Ausgabe. Die Themen ähneln jener der Ausstellung. Aufgrund der abweichenden Autoren und der gestrafften Texte ist das Heft jedoch eine gelungene Ergänzung oder sogar geeignet zur Einführung in den Themenkomplex.
Zum Einstieg stellt Edgar Meyer-Karutz den Friedrichshagener Dichterkreis vor. Dieser Kreis von Naturalisten entstand um die Schriftsteller Wilhelm Bölsche und Bruno Wille zur Zeit, als das kleine Kolonistendorf vor den Toren Berlins noch nicht eingemeindet worden war. Der Wirkungskreis der Friedrichshagener beschränkte sich nicht nur auf die naturalistische Schriftstellerei. Aus der Gruppe heraus entstanden und reiften Ideen, die in der Gründung der Volksbühne und der „Freien Hochschule Berlins“ als Vorläufer der Volkshochschulen mündeten. Einige engagierten sich zudem in freireligiösen bzw. freidenkerischen Kreisen.
Es ist einige Monate her, da erhielten wir Post von Arno Klönne. Statt eines längeren Kommentars oder einer umfangreichen Ergänzung eines Artikels schickte er uns kommentarlos den Hinweis auf sein neues Heftchen, welches dieses Jahr in der Schriftenreihe der Landeszentrale für politische Bildung (LfpB) Thüringen erschien. Seine Nachricht blieb bis zu seinem Tod unbeantwortet. Nun haben wir das Heft bestellt, gelesen und stellen es hiermit vor.
Vor nunmehr siebzig Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Es wird kein Zufall gewesen sein, daß die Herausgabe von Arno Klönnes Werk „Hoffnung in Trümmerjahren“ mit diesem Jubiläum zusammenfällt. Vielmehr verwundert es lediglich, daß ein solches Werk mit seinem gesamtdeutschen Fokus erst 25 Jahre nach der deutschen Einheit erscheint. Mit seinem wohl letzten vollendeten Werk blieb sich Arno treu, er schloß eine Lücke, die andere nicht sahen oder ignorierten. Wohl unbewußt schrieb er damit der Nachkriegsgeneration, seiner eigenen Generation, einen bisher ausgebliebenen Nachruf. …
von bjo:rn
Die Wiege des Wandervogels liegt in Berlin-Steglitz, doch die ersten Schritte und Fahrten unternahmen die Wandervögel im Umland – in Brandenburg. Der Jugendbewegung gleich entstanden auch andere Reformideen im städtischen Bürgertum, die eine Umsetzung auf dem Land finden sollten.
„Aus grauer Städte Mauern“
Den größten Kontrast zwischen Stadt und Land boten Berlin1 und Brandenburg. Die „größte Mietskaserne der Welt“, wie man Berlin auch bezeichnete, diente gleichermaßen als Ideenschmiede, Werbeplattform und Absatzmarkt. Rund um die Hauptstadt entstanden vor etwa 100 Jahren etliche Reformprojekte, von denen einige noch heute existieren. Der Lebensreform in Brandenburg widmet sich aktuell eine Ausstellung in Potsdam unter dem Titel. „Einfach. Natürlich. Leben.“
Den Besucher empfängt eine Karte Brandenburgs mit Markierungen für die in der Ausstellung vorgestellten Projekte. …

von Barnim
Genau darum sollte es dieses Jahr beim Akademischen Wochenende der Deutschen Gildenschaft gehen. Die Zaubermühle bot dafür in ihrer Abgeschiedenheit wieder den perfekten Rahmen für unsere kleine aber feine Runde.
Für Donnerstagabend war eigentlich ein Tanz in den Mai geplant, der aber aufgrund des schlechten Wetters zugunsten eines „Krimi-Dinners“, das sich bis weit in die Nacht hineinzog und von hitzigen Debatten um Mord, Eifersucht und Gier der Charaktere begleitet wurde, ausfallen mußte. Danach sangen wir noch bis tief in die Nacht und freuten uns des Wiedersehens.
…

Am 4. Juni 2015 verstarb mit 84 Jahren der deutsche Soziologe und Politikwissenschaftler Arno Klönne.
„Jugendbewegt geprägt“ bereits in den Jahren des Zweiten Weltkriegs im Milieu unangepaßter katholisch-bündischer Jugendgruppen, wurde er in den Nachkriegsjahren nach 1945 einer der ersten Aktivisten beim Neuaufbau jugendbewegten Gruppenlebens. In dieser Zeit erlebte er nicht nur die Freiheit der Fahrt, vertonte bündisches Liedgut und knüpfte interessierte Kontakte zu manch älteren jugendbewegten Persönlichkeiten der Zwischenkriegszeit. Er begann zugleich, sich als junger, politisch denkender Mensch zu begreifen, und trat engagiert dafür ein, daß jugendbewegt-emotionales Erleben und politisches Denken und Handeln keine Widersprüche sein müssen. Beeinflußt vom Stil und Erleben der Jungenschaften gründete er die dj.1.11 paderborn. …
| Zeitsprung rückwärts, April 2010: Auf einer Nachfeier des Hamburger Singewettstreits kommt es zu unschönen Szenen, über die wir schon mehrfach berichteten. Patti (BdP Stamm Geisterburg aus Bargteheide) berichtet darüber im eisbrecher:
„Zwei Mitglieder der bündischen Szene entdeckten die Freibünder auf der offiziellen Nachfeier …
| Zeitsprung in die Gegenwart, April 2015: Das Kopernikus Gymnasium Bargteheide (KGB) sagt auf politischen Druck eine Diskussionsveranstaltung ab. Die Oberstufe des Gymnasiums hatte zum Thema „Flüchtlingspolitik“ sowohl Flüchtlinge und Politiker geladen, darunter selbstverständlich auch Politiker mit Migrationshintergrund, was eigentlich mehr als nachvollziehbar und begrüßenswert sein müßte …
