zwölfdreizehnschnipseleien | ausklang

Mit den folgenden Schnipseln wird unsere Reise durch die Jahrhunderte ihr Ende finden. Napoleon zog Ende 1813 geschlagen nach Paris, der Freideutsche Jugendtag ward begangen, und die Freischaren und Meißnerfahrer bereiteten sich vor 200 und 100 Jahren wohl längst auf das Weihnachtsfest vor.

oktober 1813 ff

Napoleon verläßt für immer deutschen Boden, und Graf Wrede bekommt vier Orden für eine Niederlage.

Der Kaiser der Franzosen und Protektor des Deutschen Rheinbundes entschied am Abend des 18. Oktober 1813 in Leipzig, die Schlacht abzubrechen und mit Beginn des folgenden Tages den Rückzug nach Westen zum Rhein anzutreten.

 

oktober 1913 ff.

Nach dem Ersten Freideutschen Jugendtag

Die Jugendbewegung hatte auf dem Meißnerfest ihre Taufe erfahren. Viele Verbindungen wurden enger. So schloß sich beispielsweise die Jenaer Burschenschaft Vandalia als Freischar Jena II der Deutschen Akademischen Freischar an. Andere Verbindungen hielten dagegen nicht stand. Schon auf der Freideutschen Tagung in Marburg (März 1914) trennte sich die Freideutsche Jugend von Gustav Wyneken und den Volkserziehern um Paasche und Popert (Vortrupp).

Meißner zwanzigdreizehn | Jugend in Bewegung

Die diesjährige Gedenkfeier auf dem Hohen Meißner wird wohl vielen ein unvergeßliches Erlebnis bleiben.

von Jonathan

Am Donnerstag, dem 3. Oktober, füllte sich nach und nach die mit nun drei Ringen bestückte Jugendburg Ludwigstein. Die Wanderer waren vom Hanstein hergekommen, wo man unter wolkenfreiem Himmel eine gemeinsame Nacht mit Tanz und Gesang verbracht hatte. …

12. Oktober 1913 | Rede von Gustav Wyneken

 

Rede von Gustav Wyneken, gehalten am Morgen des 12. Oktober 1913 auf dem Hohen Meißner.

 

“Kameraden!

Mir ist die Aufgabe geworden, für euch das Ergebnis dieses Festes zusammenzufassen und zu versuchen, es euch mit meinen Worten auf den Weg zu geben…”

11. Oktober 1913 | Rede von Gottfried Traub

Rede von Gottfried Traub, gehalten am Abend des 11. Oktober 1913 auf dem Hohen Meißner.

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“Von Freiheit will ich klingen,

das ist der höchste Klang.

Von Freiheit will ich singen,

All, all mein Leben lang;

Daß mächtig ihr Geläute

Die kühlen Herzen weckt,

Und für die schönste Beute

Der Jugend Seelen streckt.”

achtzehndreizehnlektüre

Passend zum 200 jährigen Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig und zum 100 jährigen Jubiläum der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig sind einige neue Bücher über das Jahr 1813 erschienen. Da sich Romane und Sachbücher gleichermaßen mit der damaligen Zeit beschäftigen, bietet es sich an, einen Roman und ein Sachbuch vorzustellen.

zwölfdreizehnschnipseleien | oktober 13

oktober 1813

Blücher wird Feldmarschall

Am 19. Oktober 1813, zur Mittagsstunde, versammelten sich die alliierten Monarchen und ihre Feldherren auf dem Alten Markt in Leipzig zur Entgegennahme der Huldigung durch den Magistrat der Stadt.

Die allzeit wendigen Repräsentanten der berühmten Universitäts- und Handelsstadt hatten drei Lorbeerkränze vorbereiten lassen für die siegreichen Monarchen von Rußland, Österreich und Preußen. Da sich Kaiser Franz von Österreich noch in Probstheida bei seinen Truppen befand, vertrat der Kronprinz Karl Johann von Schweden (Bernadotte) dessen Stelle.

Wandervögel fernab des Hohen Meißners

Am 4.-6. Oktober 1913 fand in Wöbbelin der Bundestag des Alt-Wandervogels (AWV) statt. Der AWV beteiliget sich anläßlich des Gedenkens an die Völkerschlacht weder an den Feierlichkeiten in Leipzig noch an jenen auf dem Hohen Meißner. Statt dessen versammelte sich der AWV „…weit ab von den Stätten, wo die Tausende und Zehntausende zusammenströmen… “ am Grabe des Freischardichters und Lützower Jägers Theodor Körner.

zwölfdreizehnschnipseleien | september 13

september 1813

Dennewitz – Napoleons Ende in Preußen

Der Kaiser der Franzosen befand sich in der zweiten Augusthälfte 1813 im großen Feldlager der Franzosen bei Wittenberg an der Elbe. Von hier aus sollten seine Streitkräfte die „Rebellen-Hauptstadt“ Berlin wieder einnehmen und die Landverbindung zwischen Berlin und Hamburg auf Dauer sichern.

Der erste Vorstoß auf Berlin scheiterte in der Schlacht von Großbeeren am 23. August 1813. Alarmierend für Napoleon war die Tatsache, daß sich ein Teil „seiner“ sächsischen Regimenter dem Feind widerstandslos ergeben hatte.
 

september 1913

Abstinenzbewegung in Leipzig

Neben dem Deutschen Bund abstinenter Studenten, welcher einer der Ideengeber des alkoholfreien Jahrhundertfestes auf dem Hohen Meißner war, finden sich in der Abstinenzbewegung zahlreiche Bünde für unterschiedlichste Interessengruppen zusammen. Eine dieser Gruppen ist der Deutsche Bund abstinenter Frauen. Auch dieser Bund läßt sich von den anstehenden Feierlichkeiten inspirieren. Die sächsische Landesvorsitzende Gustel von Blücher ist von den Ausmaßen des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig so beeindruckt, daß sie meint, es müsse in Leipzig auch ein Denkmal für die Befreiuung vom „inneren Tyrannen“, dem Alkohol, geben.

zwölfdreizehnschnipseleien | august 13

august 1813

Leier und Schwert – der Tod Theodor Körners

Im heutigen Landkreis Nordwestmecklenburg an der Bundesstraße 104 liegt der Ort Lützow. Im Wald des Ortsteiles Rosenow steht ein Denkmal mit einem Porträt Theodor Körners. An dieser Stelle soll am frühen Morgen des 26. August 1813 die tödliche Kugel eines Franzosen den erst einundzwanzigjährigen „Sänger der Befreiungskriege“ getroffen haben.
 

august 1913

Christel wird Schriftleiter des „Wanderer“


Mit Christian Schneehagen (Christel) wird im August einer der Hauptorganisatoren des Ersten Freideutschen Jugendtages zum Schriftleiter des „Wanderer“ (Bundesschrift des Bund Deutscher Wanderer (BDW)) ernannt. Einen Monat zuvor schlug er vor, das Erinnerungsfest der Freideutschen Jugend auf dem Hohen Meißner zu veranstalten und er wird einige Monate später maßgeblich an der Organisation des Festes beteiligt sein.

Christel fiel im letzten Kriegsjahr des Ersten Weltkrieges in Flandern. Heute erinnern die ehemalige Wandererstube des BDW auf Burg Ludwigstein und der Wanderweg zwischen Burg Ludwigstein und dem Hohen Meißner an ihn. Zudem ist er auf einem Gemälde im Meißnersaal der Burg Ludwigstein als „Wanderer“ festgehalten.

zwölfdreizehnschnipseleien | juli 13

juli 1813

Gipfeltreffen auf Schloß Trachenberg

Am 10. Juli 1813 traf Karl Johann, von Stralsund kommend, auf Schloß Trachenberg ein, das seit 1741 zum preußischen Regierungsbezirk Breslau gehörte. Er war der letzte der eingeladenen Gäste, der dort eintraf. Doch auf ihn hatten alle bereits gewartet: Der Kaiser von Rußland, der König von Preußen und die Spitzen der alliierten Diplomatie, wie Hardenberg, Stadion, Nesselrode und Wolkonski. Alexander I. von Rußland umarmte ihn und begrüßte Karl Johann als „Mitglied in der Familie der Könige“. Friedrich Wilhelm III. von Preußen mißtraute dagegen diesem „Jakobiner und Verwandten des Anti-Christen“ zutiefst.
 

juli 1913

Vorbereitungstreffen in Jena

Am 5. und 6. Juli finden sich in Jena Vertreter aller interessierten Bünde einer alternativen, abstinenten Jahrhundertfeier ein, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Im „Bericht über die vorbereitende Besprechung einer Jahrhundertfeier aller lebensreformerischen Verbände“ heißt es hierzu:

Zur Motivation:

Hähnel (Vortrupp): Das Fest soll auch für künftige Jahre nachhaltig wirken. Es muß deshalb den Charakter der einzelnen Bewegungen zum Ausdruck bringen, damit die Jugend ihre Ziele klar erkennt. Einigkeit und Geschlossenheit ist vor allem notwendig; besonders da das Fest in Hinblick auf 1813 gefeiert wird, wo sich gezeigt hat, was Einigkeit vermag.

zwölfdreizehnschnipseleien | juni 13

juni 1813

Die “Konventionen von Reichenbach”

Der Frühjahrsfeldzug Napoleons gegen die verbündeten Russen und Preußen kam 70 Kilometer vor Breslau zum Stehen durch den Waffenstillstand von Pläswitz/Poischwitz. Napoleon bezeichnete diese Entscheidung später als seinen (!) größten Fehler des Jahres 1813. Nach den Schlachten von Großgörschen (2. Mai) und Bautzen (20./21. Mai) drängten die Russen auf einen Rückzug ihrer Hauptkräfte auf das östliche Oder-Ufer. Obwohl die Preußen im Mai 1813 die größten Verluste hinnehmen mußten, waren sie mit dieser Entscheidung nicht einverstanden.
 

juni 1913

Serakreis und Werkbund

Zum großen Werkbundfest auf den Saalewiesen bei Bad Kösen traf sich der Serakreis am 7. Juni 1913 mit „Seraleuten“ aus Jena, Weimar, Naumburg und Leipzig. Dieses Fest fand im Anschluß an die Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes (DWB) in Leipzig statt. Diederichs hatte den Anspruch, den Werkbundleuten „ein Beispiel von Festkultur zu geben und praktisch zu zeigen, daß sich eine Tagung von Künstlern und Werkbundleuten nicht bloß in Reden erschöpfen dürfte.“ So kam es, daß die anwesenden Wandervögel und Sera-Leute Volkstänze tanzten und Volkslieder sangen. Zudem wurde Goethes Singspiel „Die Fischerin“ aufgeführt. Die Ausdruckstänzerin Clotilde von Derp gab dem Fest eine avantgardistische Note.

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