Das Jahr 2013 ist in doppelter Hinsicht ein Jubiläumsjahr. Noch vor hundert Jahren überschlug man sich mit Schriften, Eröffnungen und Festlichkeiten anläßlich des Jubiläums der Völkerschlacht bei Leipzig. Dieses Ereignis genießt seinen nationalen und europäischen Auswirkungen zum Trotz heute eine geradezu bescheidene, regionale Beachtung. Dezent anders verhält es sich mit dem Vorkriegsjahr 1913 und seinem freideutschen Gründungsfest auf dem Hohen Meißner. Einige Publikationen haben sich dieses Themenkomplexes angenommen. Zwei von ihnen möchten wir hiermit vorstellen. …
bündische vielfalt .
zwölfdreizehnschnipseleien | juni 13
juni 1813
Die “Konventionen von Reichenbach”
Der Frühjahrsfeldzug Napoleons gegen die verbündeten Russen und Preußen kam 70 Kilometer vor Breslau zum Stehen durch den Waffenstillstand von Pläswitz/Poischwitz. Napoleon bezeichnete diese Entscheidung später als seinen (!) größten Fehler des Jahres 1813. Nach den Schlachten von Großgörschen (2. Mai) und Bautzen (20./21. Mai) drängten die Russen auf einen Rückzug ihrer Hauptkräfte auf das östliche Oder-Ufer. Obwohl die Preußen im Mai 1813 die größten Verluste hinnehmen mußten, waren sie mit dieser Entscheidung nicht einverstanden.
juni 1913
Serakreis und Werkbund
Zum großen Werkbundfest auf den Saalewiesen bei Bad Kösen traf sich der Serakreis am 7. Juni 1913 mit „Seraleuten“ aus Jena, Weimar, Naumburg und Leipzig. Dieses Fest fand im Anschluß an die Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes (DWB) in Leipzig statt. Diederichs hatte den Anspruch, den Werkbundleuten „ein Beispiel von Festkultur zu geben und praktisch zu zeigen, daß sich eine Tagung von Künstlern und Werkbundleuten nicht bloß in Reden erschöpfen dürfte.“ So kam es, daß die anwesenden Wandervögel und Sera-Leute Volkstänze tanzten und Volkslieder sangen. Zudem wurde Goethes Singspiel „Die Fischerin“ aufgeführt. Die Ausdruckstänzerin Clotilde von Derp gab dem Fest eine avantgardistische Note.