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  • Archives for Deutschland (6)

Arno Klönne | Hoffnung in Trümmerjahren

Es ist einige Monate her, da erhielten wir Post von Arno Klönne. Statt eines längeren Kommentars oder einer umfangreichen Ergänzung eines Artikels schickte er uns kommentarlos den Hinweis auf sein neues Heftchen, welches dieses Jahr in der Schriftenreihe der Landeszentrale für politische Bildung (LfpB) Thüringen erschien. Seine Nachricht blieb bis zu seinem Tod unbeantwortet. Nun haben wir das Heft bestellt, gelesen und stellen es hiermit vor.

Vor nunmehr siebzig Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Es wird kein Zufall gewesen sein, daß die Herausgabe von Arno Klönnes Werk „Hoffnung in Trümmerjahren“ mit diesem Jubiläum zusammenfällt. Vielmehr verwundert es lediglich, daß ein solches Werk mit seinem gesamtdeutschen Fokus erst 25 Jahre nach der deutschen Einheit erscheint. Mit seinem wohl letzten vollendeten Werk blieb sich Arno treu, er schloß eine Lücke, die andere nicht sahen oder ignorierten. Wohl unbewußt schrieb er damit der Nachkriegsgeneration, seiner eigenen Generation, einen bisher ausgebliebenen Nachruf. …

Film | Deutschland Saga

Liebe Leser,

wie jedes Jahr ist mit den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr die zweite Pause der Blogmannschaft nach den Sommerfahrten angebrochen. Dieses Jahr würden wir euch gerne mit einem kleinen Film-Tipp ins neue Jahr verabschieden. …

Deutsche Seelen – Leben nach der Colonia Dignidad

von Hauke

Als wir an einem Oktobertag bei strahlendem Sonnenschein in Santiago de Chile gen Süden aufbrechen, sind wir relativ ahnungslos in bezug auf das, was uns in den nächsten 30 Stunden erwarten wird.

Von Nerother-Bundesbrüdern hatte ich zuvor von der kleinen deutschen Kolonie in Mittelchile gehört, die wir nun zu besuchen beabsichtigen, mein Bild rührt aber vor allem aus Presseberichten der letzten Jahre: Eine sektenähnliche Gemeinschaft, ein despotischer Herrscher und Anführer, Foltervorwürfe und dunkle Kapitel aus der Zeit des Regimes Augusto Pinochets bilden den Rahmen meiner Eindrücke. Nun wollen mein deutsch-chilenischer Freund und ich jenen Ort selber kennenlernen, uns ein Bild machen von dieser Geschichte und den so fern ihrer alten Heimat in sie verwickelten und gefangenen Deutschen. …

12. Oktober 1913 | Rede von Gustav Wyneken

 

Rede von Gustav Wyneken, gehalten am Morgen des 12. Oktober 1913 auf dem Hohen Meißner.

 

“Kameraden!

Mir ist die Aufgabe geworden, für euch das Ergebnis dieses Festes zusammenzufassen und zu versuchen, es euch mit meinen Worten auf den Weg zu geben…”

„Müde Helden“

Die Hamburger Kunsthalle zeigt in einer Sonderausstellung die verflossene Utopie vom „Neuen Menschen“

von Jule, bjo:rn und rosè

Vorab die Problemlage: Wir kamen zu spät, und Ihr müßt Euch nun beeilen! Zu spät schafften wir es in die Ausstellung „Müde Helden“, die nur noch bis zum 13. Mai 2012 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen ist. So können wir erst jetzt jedem Jugendbewegten die Sammlung mit Werken von Ferdinand Hodler, Alexander Deineka und Neo Rauch wärmstens empfehlen.

1913 widmete der Maler Fidus den jugendbewegten und lebensreformerischen Scharen des „1. Freideutschen Jugendtags“ das Bild „Hohe Wacht“. Nackte, nur mit dem Schwert gegürtete Jünglinge mit langem, offenem Haar stehen trutzig und mit umschlungenen Händen im Halbrund nach außen gewandt. Vor ihnen am Boden umfassen träumerisch zwei Frauen eine Eichengirlande.

Immer dort, wo es zischt und brennt

von Thies

Die Geschichte klingt abgedroschen: Ein junger deutscher Reporter findet „Opas Kiste“ und beginnt, sich mit dem „fiesen Nazi“ vom Dachboden zu beschäftigen. Ganz anders bei Lutz Kleveman. Der Enkel des preußischen Offiziers zieht selber aus, „das Fürchten zu lernen“, und kehrt mit einem differenzierten Bild von sich selbst und seinem Großvater zurück.

Bereits beim Betrachten des Umschlages wird klar, wohin die „Spurensuche“ von Lutz Kleveman führen soll. Drei Brüder im preußischen Rock und mit Schülermütze posieren im Garten. Ein Bild aus einer Zeit, mit der wir heute nur noch wenig verbinden können. Das Leid und die Kriege, die die Gebrüder Kleveman erleben mußten, sind unserer Generation, zumindest in Westeuropa, erspart geblieben. Doch Lutz Kleveman, der Enkelsohn des abgebildeten Hans-Heinrich, merkt nach Jahren des Journalismus in Krisengebieten, daß er genau wie sein Großvater Jahre im Krieg verbracht hat und ohne Krieg und Gewalt eigentlich nicht mehr leben könnte. Zieht er nicht genau so freudig in den Krieg wie sein Großvater?

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