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  • Gesellschaft & Geschichte (125)
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Nur ein Blechdach schützt uns … im Gazastreifen

von grima

Nur ein Blechdach schützt uns vor der brennenden Sonne. Eben noch lagen viele Kinder mit weißen Gesichtern auf dem Boden, und andere strichen mit rührender Besorgtheit Gipsbinden glatt. Jetzt trocknen diese neben uns auf staubigem Beton, und wir lauschen einem Märchen. Mohin hat den Unterricht heute vorbereitet. …

zwölfdreizehnschnipseleien | august 13

august 1813

Leier und Schwert – der Tod Theodor Körners

Im heutigen Landkreis Nordwestmecklenburg an der Bundesstraße 104 liegt der Ort Lützow. Im Wald des Ortsteiles Rosenow steht ein Denkmal mit einem Porträt Theodor Körners. An dieser Stelle soll am frühen Morgen des 26. August 1813 die tödliche Kugel eines Franzosen den erst einundzwanzigjährigen „Sänger der Befreiungskriege“ getroffen haben.
 

august 1913

Christel wird Schriftleiter des „Wanderer“


Mit Christian Schneehagen (Christel) wird im August einer der Hauptorganisatoren des Ersten Freideutschen Jugendtages zum Schriftleiter des „Wanderer“ (Bundesschrift des Bund Deutscher Wanderer (BDW)) ernannt. Einen Monat zuvor schlug er vor, das Erinnerungsfest der Freideutschen Jugend auf dem Hohen Meißner zu veranstalten und er wird einige Monate später maßgeblich an der Organisation des Festes beteiligt sein.

Christel fiel im letzten Kriegsjahr des Ersten Weltkrieges in Flandern. Heute erinnern die ehemalige Wandererstube des BDW auf Burg Ludwigstein und der Wanderweg zwischen Burg Ludwigstein und dem Hohen Meißner an ihn. Zudem ist er auf einem Gemälde im Meißnersaal der Burg Ludwigstein als „Wanderer“ festgehalten.

Tagebuch schreiben.

Es sind kleine, eng in deutscher Schreibschrift beschriebene Notizbüchlein vom Urgroßvater. Zeugnisse einer untergegangenen bürgerlichen Welt, Lebenschroniken einer vergangenen Epoche. Subjektive Weltsicht eines zwangsweise teilnehmenden Beobachters am kulturellen und politischen Leben und zugleich Niederschrift intimer Gefühlswelten. Tagebücher. So verschieden wie ihre Schreiber, so verschieden können ihre Inhalte sein. …

Zur Beachtung für die Wandervogelfahrten.

„Die Wandervogelfahrten (Seite 60 ff.) werden unter Umständen auf den 17.-19. Juli 1913 verschoben, worüber den bis 1. Juli angemeldeten Teilnehmern vom Obmann noch rechtzeitig Mitteilung zugehen wird.“

Mit diesem knappen Vorwort ist das Turnfahrtenbuch anläßlich des 12. Deutschen Turnfestes zu Leipzig versehen. Auf den 240 Seiten des Heftes werden 154 Turnfahrten, angefangen von der Region rund um Leipzig, über den Harz, die Sächsische Schweiz, das Fichtel- und das Erzgebirge – letztlich Fahrten von der Kieler Bucht bis in die Alpen vorgestellt. Der Orient-Reiseklub lädt zum krönenden Schluß sogar zu Klubfahrten nach England/Schottland, Frankreich und Rußland ein. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, daß es mit dem unbeschwerten Fahren bald vorbei sein könnte. Auf Seite 60 des Heftchens werden die Wandervogelfahrten wie folgt vorgestellt: …

zwölfdreizehnschnipseleien | juli 13

juli 1813

Gipfeltreffen auf Schloß Trachenberg

Am 10. Juli 1813 traf Karl Johann, von Stralsund kommend, auf Schloß Trachenberg ein, das seit 1741 zum preußischen Regierungsbezirk Breslau gehörte. Er war der letzte der eingeladenen Gäste, der dort eintraf. Doch auf ihn hatten alle bereits gewartet: Der Kaiser von Rußland, der König von Preußen und die Spitzen der alliierten Diplomatie, wie Hardenberg, Stadion, Nesselrode und Wolkonski. Alexander I. von Rußland umarmte ihn und begrüßte Karl Johann als „Mitglied in der Familie der Könige“. Friedrich Wilhelm III. von Preußen mißtraute dagegen diesem „Jakobiner und Verwandten des Anti-Christen“ zutiefst.
 

juli 1913

Vorbereitungstreffen in Jena

Am 5. und 6. Juli finden sich in Jena Vertreter aller interessierten Bünde einer alternativen, abstinenten Jahrhundertfeier ein, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Im „Bericht über die vorbereitende Besprechung einer Jahrhundertfeier aller lebensreformerischen Verbände“ heißt es hierzu:

Zur Motivation:

Hähnel (Vortrupp): Das Fest soll auch für künftige Jahre nachhaltig wirken. Es muß deshalb den Charakter der einzelnen Bewegungen zum Ausdruck bringen, damit die Jugend ihre Ziele klar erkennt. Einigkeit und Geschlossenheit ist vor allem notwendig; besonders da das Fest in Hinblick auf 1813 gefeiert wird, wo sich gezeigt hat, was Einigkeit vermag.

17. Juni 1953 – Vor sechzig Jahren

von bjo:rn

Heute jährt sich der sogenannte Volksaufstand vom 17. Juni 1953 zum sechzigsten Mal. Schon weit vor dem Unruhejahr 1953 ging das DDR-Regime mit aller Macht gegen jegliche Opposition im eigenen Sektor vor. Besonders brisant war diese Situation im geteilten Berlin …

Raus aus dem Alltag – Rein ins Leben

Von Thies

„In der Natur findet man zu sich selbst“ (Henry David Thoreau)

Als Henry D. Thoreau im Jahre 1854 Walden schreibt, da gibt es weder Blog noch Internet. Manager mit „Burn-Out“ sind ebenso unbekannt und der weltweite CO²-Ausstoß gilt noch nicht als Gradmesser des Klimawandels. Auf dem Markt von Concord gibt es auch sicherlich noch keine absurd günstigen Kleidungsstücke und Lebensmittel. Doch trotzdem spürt Thoreau schon damals das Gefühl des Ungleichgewichts zwischen Gesellschaft und Umwelt. Er wendet sich dem Wald zu und sucht nach einer anderen Lebensform. Er baut eine Hütte an einem See, umgeben von Natur. Er steigt aus.

Seit jenem Pionier des Aussteigertums haben zahllose andere Personen die Hauptschlagadern der Gesellschaft aus unterschiedlichsten Gründen verlassen. So vielfältig wie die Probleme und Gründe für den Ausstieg sind die Wünsche und Ziele am neuen Ort der Bestimmung. Während einige in der Ferne eine neue Weltordnung schaffen wollen begnügen sich andere mit weitaus pragmatischeren Idealen. In dem Buch „Leben in der Wildnis“ ist Éric Valli einigen der Personen nachgegangen, die in Nordamerika ausgestiegen sind, um ein verantwortungsvolleres Leben in der Natur zu führen. So folgen sie Thoreaus Spuren. …

zwölfdreizehnschnipseleien | juni 13

juni 1813

Die “Konventionen von Reichenbach”

Der Frühjahrsfeldzug Napoleons gegen die verbündeten Russen und Preußen kam 70 Kilometer vor Breslau zum Stehen durch den Waffenstillstand von Pläswitz/Poischwitz. Napoleon bezeichnete diese Entscheidung später als seinen (!) größten Fehler des Jahres 1813. Nach den Schlachten von Großgörschen (2. Mai) und Bautzen (20./21. Mai) drängten die Russen auf einen Rückzug ihrer Hauptkräfte auf das östliche Oder-Ufer. Obwohl die Preußen im Mai 1813 die größten Verluste hinnehmen mußten, waren sie mit dieser Entscheidung nicht einverstanden.
 

juni 1913

Serakreis und Werkbund

Zum großen Werkbundfest auf den Saalewiesen bei Bad Kösen traf sich der Serakreis am 7. Juni 1913 mit „Seraleuten“ aus Jena, Weimar, Naumburg und Leipzig. Dieses Fest fand im Anschluß an die Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes (DWB) in Leipzig statt. Diederichs hatte den Anspruch, den Werkbundleuten „ein Beispiel von Festkultur zu geben und praktisch zu zeigen, daß sich eine Tagung von Künstlern und Werkbundleuten nicht bloß in Reden erschöpfen dürfte.“ So kam es, daß die anwesenden Wandervögel und Sera-Leute Volkstänze tanzten und Volkslieder sangen. Zudem wurde Goethes Singspiel „Die Fischerin“ aufgeführt. Die Ausdruckstänzerin Clotilde von Derp gab dem Fest eine avantgardistische Note.

Aus vollem Herzen jung sein: Der Anfang. Zeitschrift der Jugend

von rosé

Alles Neue bringt der Mai: Im Monat Mai des Jahres 1913 erscheint die erste Ausgabe der Jugendzeitschrift „Der Anfang. Zeitschrift der Jugend“. Presserechtlich vom Schulreformer Gustav Wyneken verantwortet, erscheint die Monatszeitschrift unter der Herausgeberschaft der beiden 1892 geborenen Studenten Georges Barbizon (Pseudonym für Georg Gretor, einen früheren Wickersdorfschüler) und Siegfried Bernfeld, des später bekannten Pädagogen, Jugendforschers und Psychoanalytikers. Der forsche Duktus der Beiträge und die harschen Kritiken am bestehenden Schulsystem sorgen in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen. Erstmals erhebt sich eine Schrift, eine explizit jugendliche Gegenöffentlichkeit für den gesamten deutschen Sprachraum zu bilden. So schreibt Georges Barbizon in der ersten Ausgabe der Zeitschrift, daß diese eine „Tribüne der Jugend“ sei: …

Vorkrieg 1913 – Beilage zum Vorkriegsjahr

Unter dem Titel „Vorkrieg 1913“ lag der Wochenzeitung Das Parlament in Ausgabe 12/2013 ein Heft aus der Reihe Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) bei, welches vielfältige Einblicke in das Vorkriegsjahr 1913 gewährt. Neben den uns schon bekannten Schlaglichtern von Florian Illies schildern die Beiträge die krisenhafte und „bedingt kriegsbereite“ Situation in Europa und die zeitgleiche Entwicklung in Amerika. Christoph Nübel führt dabei in seinem Beitrag „Bedingt kriegsbereit. Kriegserwartung in Europa vor 1914“ aus:

Das Militär verfügte in den meisten europäischen Staaten über ein hohes Ansehen und diente als Vorbild für Jugendorganisationen. …

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