zwölfdreizehn schnipseleien | januar 13

januar 1813

Dänischer Staatsbankrott

Die Auswirkungen der Französischen Revolution und die napoleonische Europapolitik hinterließen auch in neutralen Staaten ihre Spuren. Das Königreich Dänemark, welches zu diesem Zeitpunkt auch die Herzogtümer Schleswig und Holstein, die Hochseeinsel Helgoland sowie Norwegen, Island und die Faröer Inseln umfaßte, mußte am 5. Januar 1813 seinen Staatsbankrott erklären. Im Zuge dessen kam es zu landesweiten Schließungen von Banken.

januar 1913

Abstinentes Studententum

Anfang 1913 waren freistudentische, reformierte und jugendbewegte Verbindungen keine Seltenheit mehr, auch wenn sie im Vergleich zu traditionellen Studentenverbindungen eine marginale Erscheinung blieben. Dennoch gelang es diesen Gruppen (u.a. Deutscher Bund abstinenter Studenten, Akademische Vereinigung, Akademische Gemeinschaft, Deutsche Akademische Freischar, Freistudenten, Freibund, Freiland) insbesondere durch ihre strikte Abstinenz, sich vom korporativen Verbindungswesen abzuheben sowie eigenen Stil und eigene Formen zu entwickeln. Einen entscheidenden Bruch zwischen herkömmlichen und reformierten Verbindungen manifestierten die Kaiserkommerse vom 27. Januar 1913

die welt dreht sich noch | drum frohes fest!

Als kleine Weihnachtslektüre gibt es im Anhang noch einen Ennotext aus dem Dezember 1912. …

ekel alfred oder die mär vom rumpelstilzchen

Der ARD-Hörspielpreis 2012 ging an ein Radiohörbuch über das Leben des Wandervogels und mehrfachen Meißnerfahrers Alfred C. Toepfer.

von bjo:rn

[Sonntagabend auf der Autobahn.]

Die Sonne hat sich längst westwärts aus dem Staub gemacht. Die Piste ist außerordentlich frei, fast gemütlich tuckern wir gen Norden. Im Radio läuft gerade ein Hörspiel, genau das Richtige, um entspannt anzukommen. Erstmal ‘reinkommen, leider haben wir den Anfang verpaßt. Klingt auf Anhieb krimihaft, zwei Menschen flüstern ihren Plan ins Mikrofon, das scheinen wohl Detektive zu sein. Gespannt lauschen wir. Die Detektive entpuppen sich als spitzbübische Journalisten.

[Unsere Fahrt geht an Celle, unweit des Naturparks Südheide, vorbei.]

zwölfdreizehn schnipseleien | dezember 12

dezember 1812

Im Zeichen der Konvention von Tauroggen

Der Dezember 1812 stand im Zeichen der russisch-preußischen Konvention von Tauroggen. In der Poscheruner Mühle schlossen Generalleutnant Graf York und Generalmajor Graf Diebitsch, der Generalquartiermeister des russischen Korps Wittgenstein, am 30. Dezember ein Neutralitätsabkommen über das preußische Hilfskorps der Großen Armee Napoleons.
 

dezember 1912

Pfadfinderbewegung in Österreich

Am 2. Dezember 1912 findet in der Johannes-Nepomuk-Kapelle in Wien eine große Pfadfinderversprechensfeier statt. Am 7. Dezember 1912 wird der “Verein zur Errichtung und Erhaltung eines Wiener Pfadfinderkorps” den Behörden gemeldet.

puls 28 | Vom Hohen Meißner zum Kibbuz …

Dankenswerterweise wurden wir auf ein kürzlich erschienenes Heft zur jüdischen Jugendbewegung und ihre Verbindung zum Hohen Meißner aufmerksam gemacht. Gerade in der heutigen Situation, wo neben der Deutschen Gildenschaft als letzter aktiver jugendbewegter Studentenverbindung[1], neben traditionellen (u.a. Fahrende Gesellen[2]) und sozialistischen Bünden (SJD-Die Falken[3]) über die Ausladung der Falken auch dessen jüdisch, sozialistisch und jugendbewegt geprägter Freundschaftsbund Hashomer Hatzair von einem Erinnerungsfeste auf dem Hohen Meißner ausgeladen wurde, bietet es sich an, den deutsch-jüdischen Teil der frühen Jugendbewegung in Erinnerung zu rufen. …

zwölfdreizehn schnipseleien | oktober 12

oktober 1812

Rückzug der Truppen Napoléons aus Moskau 1812

Schon im Jahr 1811 begannen Frankreich und Rußland mit den Vorbereitungen für einen Krieg. In der Nacht zum 24. Juni 1812 befahl Napoléon seiner Grande Armée …

oktober 1912

Magdeburgtagung des Altwandervogel

Am 6. Oktober 1912 trifft sich der Altwandervogel zur außerordentlichen Hauptversammlung in Magdeburg. Zur damaligen Zeit gilt er mit ca. 15.000 Wandervögeln und ca. 5000 Mitgliedern der Eltern- und Freundeskreise (EuFRat) als größter Wandervogelbund. Auf der Tagung werden verschiedene Streitfragen besprochen. …

Jugendbewegte Impulse: Unternehmen & Unternehmer

von bjo:rn

Ende letzten Jahres hatten wir angekündigt, einige jugendbewegte Impulse, insbesondere jene, die in die heutige Zeit hineinragen, näher vorzustellen. Daß diese Rückblicke niemals erschöpfend sein können, sollte jedem klar sein. Dies ist schon allein darin begründet, daß wir das Bleibende – heute würde man sagen: den nachhaltigen Wert – in den Vordergrund stellen.

Nachhaltiger Wert“ könnte auch als grobe Maxime für jugendbewegte und lebensreformerische Unternehmen herhalten. Hierbei unterscheiden sie sich wohl von vielen anderen, denen es weniger um gesellschaftlichen Nutzen als vielmehr um individuelle Gewinnmaximierung geht. So sind jugendbewegt initiierte Firmen eher im klein- bis mittelständischen Bereich vertreten und zudem stark von einzelnen Persönlichkeiten und deren idealistischer Motivation abhängig. Dennoch haben einige davon die Zeit überdauert. …

Wilhelm „Wilm“ Hosenfeld – „Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist.“

 

von Arne

Joachim Fernau schrieb einst, man könne das Wesen der römischen virtus in zwei monologischen Sätzen ausdrücken: “Ich möchte mich ungern vor mir selbst schämen.” und “Wer, wenn nicht ich, ist Rom.” Diese zwei Sätze spiegeln auch im wesentlichen das Selbstverständnis Wilm Hosenfelds wider.

Wilhelm Hosenfeld wurde am 2. Mai 1895 in Mackenzell, einem kleinen Dorf am Rand der Rhön, als viertes von insgesamt sechs Kindern geboren. Da bereits sein Vater Volksschullehrer war, war für Hosenfeld nach der Grundschule die höhere Bildung bis zum pädagogischen Studium vorgesehen, um ihn auf den Beruf des Lehrers vorzubereiten. In seiner Schüler- und Studentenzeit schloß sich Hosenfeld dem Wandervogel an und nahm am Meißnertreffen 1913 teil. …

bt 2 null 12 – Alien Dada rund um den Hohen Meißner

von Thies

Es ist Freitag nachmittag vor unserem Bundestag, und unser kleines Auto pflügt durch strömenden Regen hinweg über die Kasseler Berge auf dem Weg nach Bad Kissingen. Schlechte Voraussetzungen, um unseren Bundestag am Bundesfeuer eröffnen zu können. Doch mit unserer Ankunft auf dem Heiligenhof verziehen sich die dunklen Wolken, und wir beginnen, die nassen Wälder nach Brennmaterial für unser Feuer zu durchsuchen. …

„Müde Helden“

Die Hamburger Kunsthalle zeigt in einer Sonderausstellung die verflossene Utopie vom „Neuen Menschen“

von Jule, bjo:rn und rosè

Vorab die Problemlage: Wir kamen zu spät, und Ihr müßt Euch nun beeilen! Zu spät schafften wir es in die Ausstellung „Müde Helden“, die nur noch bis zum 13. Mai 2012 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen ist. So können wir erst jetzt jedem Jugendbewegten die Sammlung mit Werken von Ferdinand Hodler, Alexander Deineka und Neo Rauch wärmstens empfehlen.

1913 widmete der Maler Fidus den jugendbewegten und lebensreformerischen Scharen des „1. Freideutschen Jugendtags“ das Bild „Hohe Wacht“. Nackte, nur mit dem Schwert gegürtete Jünglinge mit langem, offenem Haar stehen trutzig und mit umschlungenen Händen im Halbrund nach außen gewandt. Vor ihnen am Boden umfassen träumerisch zwei Frauen eine Eichengirlande.

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