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zwölfdreizehnschnipseleien | april 13

april 1813

Bericht an Napoleon

Anfang April berichtet der französische Außenminister Herzog Bassano an Napoleon anläßlich der Kriegserklärung Preußens:

„Sire! Die Tage von Jena und Friedland hatten den Umfang der preußischen Monarchie Ew. Majestät zur Verfügung gestellt. Gewichtige Gründe riethen an, die Früchte des Sieges zu behalten, oder auf den Thron Preußens einen Fürsten zu setzen, dessen Interessen denen Frankreichs nicht entgegen wären, der von Frankreich nichts zu reclamiren haben könnte, und der vor allem sich nicht durch jenen unsteten Geist leiten ließe, der seit einem Jahrhunderte die Politik des Hauses Brandenburg charakterisirt. […]

april 1913

Freischarfreunde & -freundinnen

Am 25. April gründet sich die Akademische Freischar Marburg unter Mitwirkung des Vortrupps (Marburg) und beschließt am 30. April 1913 auf die Aufnahme von Studentinnen zu verzichten. Frauen können fortan gleichwohl als sogenannte „Freischarfreunde“ an Veranstaltungen teilnehmen. Zu dieser Entscheidung war es gekommen, weil die Marburger Universität der Freischar vorerst die Genehmigung als Studentenverbindung verweigerte, da „gemeinsame Mitgliedschaft von Studenten und Studentinnen unerwünscht ist, wenn auch juristische Gründe dafür nicht ins Feld zu führen sind.“

Links.zwo.null.drei.zehn | Auf zum Befreiungsfest!

Vor einigen Tagen erhielten wir den folgenden Brief den wir in der Reihe „Vielfaltjahr 2013“ gerne veröffentlichen möchten. Wir sind schon ganz gespannt, welche Erinnerungsfeste sich dieses Jahr noch auftun.

„Liebe Pfadfinder, liebe Pfadfinderinnen, liebe Freunde,

die deutsche Pfadfinderbewegung kann auf eine über 100jährige Geschichte zurückblicken. Das vor nunmehr genau 100 Jahren, am 23. März 1913, stattgefundene Treffen des Bayerischen Wehrkraftvereins war mit ca. 4000 Teilnehmern das größte bayerische Pfadfindertreffen seit Gründung der ersten Gruppen im Jahr 1909. Auf Grund dieses Jubiläums haben wir uns Samstag den 23. März 2013 dazu entschlossen sich an den Feierlichkeiten rund um die Befreiungshalle in Kelheim aktiv zu beteiligen.

Frohe Ostern!

Zu Ostern 1913 bekam die Idee vom alternativen Jahrhundertfest einen wesentlichen Antrieb. Auf dem Bundestag der Deutschen Akademischen Freischar (DAF) in Jena machte ein Gast, welcher Mitglied des Deutschen Bundes abstinenter Studenten (DBaSt) war, den Vorschlag einer würdigen, insbesondere alkoholfreien, Gedenkveranstaltung zu Ehren der Völkerschlacht bei Leipzig. Dieser Vorschlag wurde mit Begeisterung aufgenommen, und fortan sollte die DAF treibende Kraft hinter den Vorbereitungen des Ersten Freideutschen Jugendtages werden. Man nahm sofort Verbindung zu anderen Bünden und Studentenverbindungen auf. Die Idee fand Anklang und wuchs zur Tat.

Wir wünschen allen Lesern tatenfrohe und sorgenfreie Ostern!

zwölfdreizehnschnipseleien | märz 13

märz 1813

Stiftung des Eisernen Kreuzes

Die Stiftung des Eisernen Kreuzes vom 10. März 1813 entstand nach einer Handzeichnung des Königs Friedrich Wilhelm III.. Der Preußenkönig wollte den bevorstehenden Krieg gegen Napoleon mit der Erinnerung an seine 1810 verstorbene Frau Luise verbunden wissen.
 

märz 1913

Die proletarische Jugend protestiert

Am 2. März 1913 veranstaltet die proletarische Jugend in Stuttgart eine Kundgebung gegen den Jungdeutschlandbund, dessen Parade zeitgleich von Generalfeldmarschall von der Goltz abgenommen wird. In den Blättern der Arbeiter-Jugend liest man zur Gegenveranstaltung:

Unter jubelnder Begeisterung kennzeichneten die Redner den vom Jungdeutschlandbund betriebenen Mordpatriotismus und die Untertanenknechtseligkeit, die er predigt, und feuerten die Jugend zu selbstständiger Denkart im Sinne der proletarischen Solidarität, der Völkerverbrüderung und der Demokratie an.“

zwölfdreizehn schnipseleien | februar 13

februar 1813

Königlicher Aufruf: An mein Volk!

König Friedrich Wilhelm III. erließ am 03. Februar 1813 eine Allerhöchste Kabinetts-Order zur Bildung eines „Königlich Preußischen Freicorps“ auf Druck der Heeresreformer um Scharnhorst. Als Führer wurde der Major von Lützow bestellt. Zu diesem Zeitpunkt galt noch der Bündnisvertrag mit Napoleon vom 24. Februar 1812 über die Bereitstellung eines Hilfskorps von 20.000 Mann.

 

Kaiserliche Anerkennung der Pfadfinderbewegung

Rechtzeitig zu den Festlichkeiten zum Kaiserjubiläum bestätigte Kaiser Wilhelm II. im Februar 1913 die Pfadfinderbewegung und genehmigte damit ihre Mitwirkung an der institutionellen Jugenderziehung. Im ganzen Land fanden daraufhin nationale Weihestunden statt, und fortan gelobten Pfadfinder ganz offiziell „treue Anhänglichkeit an König und Vaterland.“ Dem vorausgegangen war ein monatelanger Streit zwischen General von Jacobi und den Führern der Pfadfinderbewegung, der mit der kaiserlichen Anerkennung ein Ende fand.

zwölfdreizehn schnipseleien | januar 13

januar 1813

Dänischer Staatsbankrott

Die Auswirkungen der Französischen Revolution und die napoleonische Europapolitik hinterließen auch in neutralen Staaten ihre Spuren. Das Königreich Dänemark, welches zu diesem Zeitpunkt auch die Herzogtümer Schleswig und Holstein, die Hochseeinsel Helgoland sowie Norwegen, Island und die Faröer Inseln umfaßte, mußte am 5. Januar 1813 seinen Staatsbankrott erklären. Im Zuge dessen kam es zu landesweiten Schließungen von Banken.

januar 1913

Abstinentes Studententum

Anfang 1913 waren freistudentische, reformierte und jugendbewegte Verbindungen keine Seltenheit mehr, auch wenn sie im Vergleich zu traditionellen Studentenverbindungen eine marginale Erscheinung blieben. Dennoch gelang es diesen Gruppen (u.a. Deutscher Bund abstinenter Studenten, Akademische Vereinigung, Akademische Gemeinschaft, Deutsche Akademische Freischar, Freistudenten, Freibund, Freiland) insbesondere durch ihre strikte Abstinenz, sich vom korporativen Verbindungswesen abzuheben sowie eigenen Stil und eigene Formen zu entwickeln. Einen entscheidenden Bruch zwischen herkömmlichen und reformierten Verbindungen manifestierten die Kaiserkommerse vom 27. Januar 1913

puls 28 | Vom Hohen Meißner zum Kibbuz …

Dankenswerterweise wurden wir auf ein kürzlich erschienenes Heft zur jüdischen Jugendbewegung und ihre Verbindung zum Hohen Meißner aufmerksam gemacht. Gerade in der heutigen Situation, wo neben der Deutschen Gildenschaft als letzter aktiver jugendbewegter Studentenverbindung[1], neben traditionellen (u.a. Fahrende Gesellen[2]) und sozialistischen Bünden (SJD-Die Falken[3]) über die Ausladung der Falken auch dessen jüdisch, sozialistisch und jugendbewegt geprägter Freundschaftsbund Hashomer Hatzair von einem Erinnerungsfeste auf dem Hohen Meißner ausgeladen wurde, bietet es sich an, den deutsch-jüdischen Teil der frühen Jugendbewegung in Erinnerung zu rufen. …

bt 2 null 12 – Alien Dada rund um den Hohen Meißner

von Thies

Es ist Freitag nachmittag vor unserem Bundestag, und unser kleines Auto pflügt durch strömenden Regen hinweg über die Kasseler Berge auf dem Weg nach Bad Kissingen. Schlechte Voraussetzungen, um unseren Bundestag am Bundesfeuer eröffnen zu können. Doch mit unserer Ankunft auf dem Heiligenhof verziehen sich die dunklen Wolken, und wir beginnen, die nassen Wälder nach Brennmaterial für unser Feuer zu durchsuchen. …

„Müde Helden“

Die Hamburger Kunsthalle zeigt in einer Sonderausstellung die verflossene Utopie vom „Neuen Menschen“

von Jule, bjo:rn und rosè

Vorab die Problemlage: Wir kamen zu spät, und Ihr müßt Euch nun beeilen! Zu spät schafften wir es in die Ausstellung „Müde Helden“, die nur noch bis zum 13. Mai 2012 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen ist. So können wir erst jetzt jedem Jugendbewegten die Sammlung mit Werken von Ferdinand Hodler, Alexander Deineka und Neo Rauch wärmstens empfehlen.

1913 widmete der Maler Fidus den jugendbewegten und lebensreformerischen Scharen des „1. Freideutschen Jugendtags“ das Bild „Hohe Wacht“. Nackte, nur mit dem Schwert gegürtete Jünglinge mit langem, offenem Haar stehen trutzig und mit umschlungenen Händen im Halbrund nach außen gewandt. Vor ihnen am Boden umfassen träumerisch zwei Frauen eine Eichengirlande.

Brief des Sokrates an die Vorbereitenden des Meißnertreffens 2013

Liebe Bündische, die Ihr Euch mit der Vorbereitung des Meißnertreffens 2013 befaßt, mein Freund, der alte bündische Führer, und ich machen uns Sorgen. Wir hören und lesen von Verzettelungen, Dissonanzen, Streitereien, Ausgrenzungen, verzweifelter Themen- und Programmsuche. Das wäre ja wieder einmal typisch deutsch!

Schon der alte Tacitus wies auf die Neigung zur Zerstrittenheit bei den Deutschen hin. Und ich habe immer wieder feststellen müssen, daß die Deutschen zum Extremismus nach allen Richtungen hin neigen: Entweder idealisieren sie im Wolkenkuckucksheim, oder sie leiden unter abgrundtiefem Pessimismus, sind sie weltferne Romantiker oder nüchterne Naturwissenschaftler, sind sie kleinlich-genau im Detail oder verklären „Von-allem-etwas-und-nichts-richtig“, suchen sie intensiv nach der Umsetzung von Menschenrechten und Humanität oder begehen perfekt organisierte Massen- und Völkermorde, wollen sie die ganze Welt belehren oder ziehen sich ängstlich auf das eigene Heim, die Familie und sich selbst zurück.

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