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Das Denkmal des Getreuen

Die Ikone der frühen Jugendbewegung malte ein Künstler, der bei der Entstehung des „Lichtgebetes“ (1908) stattliche 40 Jahre zählte. Zur Zeit des Hohen Meißners war er der Jugendbewegung also allemal entwachsen, seine privaten Wanderjahre hatten in einer beschaulichen Villenkolonie nahe Berlin ein Ende gefunden. …

arte+7 | Freunde des Lichts & der Liebe

Auf Arte+7 ist noch bis zum 19.01.2014 kostenfrei die Filmdokumentation Monte Verità – Der Traum vom alternativen Leben zu sehen. Eine spannend und künstlerisch ansprechend produzierte Dokumentation von 2013 über dieses wichtige Zentrum der Lebensreformbewegung, zu der sich auch immer wieder manch ein Wandervogel und Apostel verirrte.

neunzehndreizehnlektüre

Das Jahr 2013 ist in doppelter Hinsicht ein Jubiläumsjahr. Noch vor hundert Jahren überschlug man sich mit Schriften, Eröffnungen und Festlichkeiten anläßlich des Jubiläums der Völkerschlacht bei Leipzig. Dieses Ereignis genießt seinen nationalen und europäischen Auswirkungen zum Trotz heute eine geradezu bescheidene, regionale Beachtung. Dezent anders verhält es sich mit dem Vorkriegsjahr 1913 und seinem freideutschen Gründungsfest auf dem Hohen Meißner. Einige Publikationen haben sich dieses Themenkomplexes angenommen. Zwei von ihnen möchten wir hiermit vorstellen. …

zwölfdreizehnschnipseleien | mai 13

mai 1813

Tod auf dem Scheiterhaufen

Am 28. Mai 1813 wurden zur Hinrichtung von Johann Peter Horst (30) und seiner Geliebten Friederike Luise Delitz (21) die letzten Scheiterhaufen in Deutschland entzündet. Den Mitgliedern einer Mordbrennerbande wurde vorgeworfen, in 45 Fällen vorsätzlich Brände gelegt zu haben, um die Betroffenen während der Löscharbeiten berauben zu können. Dabei waren mehrere Menschen ums Leben gekommen. Niemals mehr danach sollten in Deutschland Scheiterhaufen ein Todesurteil vollstrecken. Mit der Französischen Revolution gewann die Guillotine an Attraktivität.

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mai 1913

Studentenbewegung

 

Zeitgleich zu den Bundestagen der Wandervögel tagte auch der Allgemeine Deutsche Burschenbund (ADB). Diesen burschenschaftlichen Dachverband hatte die neu gegründete Vandalia, ihrer Abstinenz und ihrer reformerischen Ideen zum Trotz, um Mitgliedschaft angefragt. Da Vandalen zuvor auf den bierseligen Kaiserkommersen mit Zitronen- statt mit Gerstensaft auf Kaiser und Vaterland anstoßen und auch durch andere Stilreformen für Mißstimmung bei ADB-Bünden gesorgt hatten, zogen sie ihr Mitgliedsersuchen kurzfristig zurück. …

zwölfdreizehn schnipseleien | februar 13

februar 1813

Königlicher Aufruf: An mein Volk!

König Friedrich Wilhelm III. erließ am 03. Februar 1813 eine Allerhöchste Kabinetts-Order zur Bildung eines „Königlich Preußischen Freicorps“ auf Druck der Heeresreformer um Scharnhorst. Als Führer wurde der Major von Lützow bestellt. Zu diesem Zeitpunkt galt noch der Bündnisvertrag mit Napoleon vom 24. Februar 1812 über die Bereitstellung eines Hilfskorps von 20.000 Mann.

 

Kaiserliche Anerkennung der Pfadfinderbewegung

Rechtzeitig zu den Festlichkeiten zum Kaiserjubiläum bestätigte Kaiser Wilhelm II. im Februar 1913 die Pfadfinderbewegung und genehmigte damit ihre Mitwirkung an der institutionellen Jugenderziehung. Im ganzen Land fanden daraufhin nationale Weihestunden statt, und fortan gelobten Pfadfinder ganz offiziell „treue Anhänglichkeit an König und Vaterland.“ Dem vorausgegangen war ein monatelanger Streit zwischen General von Jacobi und den Führern der Pfadfinderbewegung, der mit der kaiserlichen Anerkennung ein Ende fand.

Der kokovore Sonnenmensch ist der Mensch, wie er sein soll.

Vom gescheiterten Imperium eines Kokosnußapostels

von bjo:rn

„Unter den langen, weißen Wolken, unter der prächtigen Sonne, unter dem hellen Firmament…“ fährt die Prinz Waldemar 1902 in den Hafen von Herbertshöhe ein. Mit an Bord befindet sich der bärtige Aussteiger und selbst ernannte Kokovare August Engelhardt. Unter gleichem sonnengefluteten Firmament findet Engelhardt Jahre drauf sein End’. Soweit decken sich der Lebenslauf des echten Engelhardt und der literarischen Figur, die Christian Kracht in seinem Imperium skizziert. …

gustaf nagel – ich komme zu euch in friden

von bjo:rn

Von den ersten Propheten weiß man nachweislich schon seit Jahrtausenden, mindestens 18 Jahrhunderte vor jenem jungen Mann aus Nazareth, der wohl bis heute die nachhaltigste Wirkung von allen Wanderpredigern haben sollte. Sendboten Gottes und einer gottgleichen Idee gab es vielerorts zu allen möglichen Zeiten. Sie nannten und verstanden sich als Seher, Druiden, Jünger, Künder, Auguren oder Apostel. War man nicht unterwegs, wohnte man an exponierter Stelle, auf Bergen, Inseln, in Türmen, Höhlen, abgelegenen Hütten und später auch in Klöstern und anderen Gottesbauten – mal ganz karg und mal ganz prächtig, selten etwas dazwischen. Der Übergang zu Visionären und Spökenkiekern war hierbei oft fließend. Mit dem Bau von besagten Häusern wurde man heimisch, und das wandernde Prophetentum kam in die Krise.

Dies änderte sich schlagartig, als vor etwas mehr als 100 Jahren die Industrialisierung mit allem Wohl und Weh über die Menschheit kam. So mancher holte damals den Lendenschurz seiner Vorfahren aus dem Schrank, zupfte noch schnell den Kohlrabi aus dem Gemüsebeet und entfloh der miefigen Stadtluft. Einer von ihnen beendete am 15. Februar 1952, also vor genau 60 Jahren, seine Reise auf dieser Welt. Grund genug, sich sein Leben einmal genauer anzuschauen…

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diet & dat
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