Akademisches Wochenende: Pfeifen, Rauch & heiße Köpfe

von Sebastian

Auch in diesem Herbst lud die Deutsche Gildenschaft anläßlich des Semesterwechsels wieder zum Akademischen Wochenende ein. Wie schon im letzten Jahr trafen sich Gildenschafter und Gäste aus ganz Deutschland im südöstlichen Hügelland Göttingens, um den Austausch in Gespräch und Geselligkeit zu pflegen. Orientierung lieferten hierbei unter anderem die vier AGs zu den Themen Lyrik, Nachhaltigkeit, Geschichtswissenschaft und Menschenrechtsbegriff/Bioethik.

Auftakt bildete ein geselliges Pfeifenkolloquium, das den Teilnehmern – aus rein akademischen Motiven natürlich – einen ersten Einblick in die komplizierte Welt des Pfeiferauchens ermöglichte. Nach kurzem historischen Exkurs zur Herkunft der zwei Hauptrequisiten Pfeife und Tabak folgte ein Einblick in die Wahlmöglichkeiten des modernen Pfeifenrauchers – sowohl was die Art und Besonderheit der verschiedenen Pfeifentypen als auch der gewünschten Tabaksorte anging. Nachdem der Wissensdurst auf diese Weise gestillt war, konnte die Runde die neu gewonnenen Erkenntnisse – natürlich unter Berücksichtigung der Abstinenzler – fruchtbringend in die Probe der dreizehn vorhandenen Tabaksorten investieren. Ob der Tabak auch seinen Teil zu den lebhaften Gesprächen, die sich bis in die Morgenstunden zogen, beitrug, sei dahingestellt. …

wg 1.11 – rotgrauer aktionismus

vor genau 80 jahren entstand in berlin eine der ersten jugendbewegten wohngemeinschaften, ein experiment, welches heute allgegenwärtige realität ist. im zuge der von tusk für die dj 1.11 ausgerufenen rotgrauen aktion gründete sich in der kreuzberger ritterstraße am 1.11.1931 offiziell die sogenannte rotgraue garnision. weitere garnisionen in anderen deutschen großstädten wie wien, danzig, leipzig und hamburg sollten folgen. ein garnisionist vermerkte in seinem tagebuch:

„30.10. heute abend nestabend in der garnision. die räume sind sehr gut geworden: vorn zwei bürozimmer für den lasso-verlag, daneben ein großes schlafzimmer. dahinter das berliner zimmer, das mit der warmen roten tapete und dem bild von mario fabelhaft wirkt. neben dem berliner zimmer noch ein kleiner schlafraum. hinten das bad, küche, ein kleines zimmer für mich und noch ein großes zimmer. …

Auf grüner Wiese …

Im Spätsommer dieses Jahres war es wieder so weit: Zeit für das Wiesenfest des Weinbacher Wandervogels. Wie jedes Jahr wurden die Fahrten der Jugendgruppen in alle Welt vorgestellt und bis spät in die Nacht hinein der selbstgekelterte Apfelwein verköstigt. Wunderschöne Eindrücke, die den Anwesenden sicher noch in Erinnerung bleiben werden, bis die Kraft der grauen Zellen nachläßt und nur noch verschwommene Bilder an einen schönen Abend erinnern.

„Vaters“ Hundertster – eine andere Art von Festschrift für olka (Erich Scholz)

Rezension von rosé

 

In diesem Jahr wäre der Jugendbewegte olka (Erich Scholz) einhundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß gaben mehrere seiner Kameraden aus den Nachkriegsjungenschaften einen Sammelband zu seiner Person heraus. Olka, dem wir so viele Lieder verdanken und der einen bedeutenden Anteil hatte am Leben der Nachkriegsjungenschaften. Er, der scheinbar ein besonderes Gespür für die „Generation ohne Väter“ hatte: „Wir suchten nach Vätern, die uns persönlich vielfach verwehrt geblieben waren. Manche boten sich an, zumeist aber mit der Vorstellung, Führungspositionen und Führungsideologien der zwanziger Jahre fortführen zu können. Das Konzept, bündische Gemeinschaft und offene Gesellschaft miteinander zu versöhnen, so wie es auf dem Meißner 1963 vorgetragen wurde, war nicht einfach zu vermitteln. Einer, dem es sofort und unmittelbar einleuchtete, war olka. Er hatte keine Führungsambitionen mehr, er instrumentalisierte uns nicht, er inspirierte, er half.“ (Roland Eckert und Horst Zeller, S.16) Über ihn also schrieben einige seiner Kameraden, wohl zum Teil auch Freunde, ein kleines Büchlein.

Hansische Meißnerschnipsel – Die Formel

Nichts seit dem Bestehen der Deutschen Jugendbewegung hat einen solchen Bestand und Gehalt bewiesen wie die so genannte Meißnerformel. Lange durchdacht, eilig notiert, kräftig beklatscht, heftig zerredet und dennoch nie ganz verworfen, dienen die freideutschen Maxime bis in die heutige Zeit vielen jugendbewegten Gemeinschaften noch immer als Leitmotiv. Doch was sagt diese Formel eigentlich aus? Wie ist sie entstanden und wie überstand sie die Wirren der Zeit? Diesen Fragen sind wir Hamburger auf einem unserer Gildenabende nachgegangen.

Nebelschwaden um den Meißner

frau-holleEine kurze Geschichte, wie der Meißner zu Namen und Titel kam

von bjo:rn

Vielfach liest man die Mär von der namentlichen Erhöhung des Meißners infolge der Hochstimmung zum ersten Freideutschen Jugendtag.[1] Diesem wurde schon wohl plaziert widersprochen[2], denn schließlich galt der „Hohe Meißner“ unter dieser Bezeichnung weit vor der Ausrufung der Freideutschen als beliebtes Wanderziel. In Wandervogelheften findet man diese Bezeichnung vor 1913 ebenso wie in der SPD-nahen Zeitung „Vorwärts“

Die Zeit heilt Wunden – doch Narben mahnen

mauerstreifenVor genau einem Jahr berichteten wir vom Mauerbau und der daraufhin einsetzenden Fluchthilfe, an der sich etliche Gildenschafter wie selbstverständlich unter der Gefährdung ihrer eigenen Existenz beteiligten. Wieder ist ein Jahr ins Land gegangen – es ist sprichwörtlich mehr Gras über die einstige Grenze gewachsen. Der heutige grüne Streifen inmitten Deutschlands kann aber auch über 20 Jahre nach dem Mauerfall und 50 Jahre nach der Setzung des ersten Steins nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Freiheit ein zartes Pflänzchen ist.

Doch wie kam es damals in so kurzer Zeit zum Bau der Mauer? Ein Zeitzeuge wußte im Vorjahr zu berichten:

„Am 12. August 1961, einem Samstagabend, war ich mit einem Bundesbruder, der an der Humboldt-Universität eingeschrieben war, im Westen längs der Sektorengrenze zum Ostteil der Stadt unterwegs. Wir sind Stunden unterwegs gewesen, durch alle drei Westsektoren …

Das Sommermärchen geht weiter

ludwigstein-enno-gedanken

Es war einmal ein Wandervogel namens Enno Narten, der hatte eine unglaubliche Idee: Er wollte eine Ruine zu einer Burg ausbauen – zu einer Burg der Jugend. Er suchte sich Mitstreiter, und gemeinsam baute man die Jugendburg Ludwigstein Stein auf Stein auf.

Etwa 100 Jahre später hatten wieder einige eine gewagte Idee. Die Burg war längst Realität, und so konnte man etwas bescheidenere Wünsche hegen. Der Ludwigstein würde ein weiterer Anbau gut zu Gesicht stehen, dachte man damals. Das Märchen vom dritten Ring nahm seinen Lauf. …

Fotokunstdruck – Blick über das Lager (Oktober 1963)

1963Den Vielfaltblog erreichte folgendes Angebot von Helmut (Till) vom Bund deutscher Jungenschaften (BdJ), das wir natürlich gerne veröffentlichen möchten. Ähnlich dem angebotenen Fotodruck schmückt doch auch diese Seite ein Bild jenes Meißnertreffens von 1963.

Liebe Freundinnen und Freunde!

Im Hinblick auf das bevorstehende Meißner-Jubiläum habe ich eine historische Photographie des Lagers von 1963 aus dem Bildmaterial meines Fotoarchivs ausgewählt und bin dabei eine nummerierte und limitierte Auflage von zunächst 30 Drucken im Format 60 x 60 cm als Poster anfertigen zu lassen. …

Sonderausstellung in Ratzeburg: A. Paul Weber – Der Wandervogel

rucksack2Das A. Paul Weber-Museum in Ratzeburg zeigt bis zum 15.08. in einer Sonderausstellung über 100 künstlerische Exponate aus der jugendbewegten Schaffensphase des Grafikers A. Paul Weber.

Gezeigt werden frühe Skizzen, Holzschnitte und Federzeichnungen, aber auch von A. Paul Weber gestaltete Exlibris und illustrierte Zeitschriften der Jugendbewegung. Sie reichen von den frühesten Skizzen aus seiner Zeit im Wandervogel in Arnstadt (Thüringen), wo Hjalmar Kutzleb 1908 eine Wandervogelgruppe gegründet hatte, bis zu den vielen Illustrationen für jugendbewegte Gruppen der 1920er Jahre, wie etwa …

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