“ihr herren! die zeit der kritiklosen gefolgschaft ist vorbei! die deutsche jugend kann auch anders als dilettantischen kitsch und plagiat.” (tusk: der gespannte bogen)
80 jahre dj.1.11 – 80 jahre verschwörung vom 1.11.1929! verschwörung gegen verkrustete strukturen und gegen die alten jugendbewegungsveteranen, die überall herumlungerten und zwischen parteipolitik und knabenliebe nach den jungen schielten! dj.1.11 wollte unabhängigkeit, wollte eigenständiges, freies jugendleben. dj.1.11 wollte nicht jungenschaft als vorstufe zum erwachsenenstand. dj.1.11 wollte jugend!
provokation gegen die „alten herren“ in den bünden, autonomes jugendreich. selbsterringende sein! und stil! die jungenschaft brachte einen ganz neuen stil in die jugendbewegung: fahrt – lager – kleidung – liedgut – sprache – feste – grafik – überall ein neuer, junger, gradliniger stil, der begeistert. die kohte, die jungenschaftsjacke: heutige selbstverständlichkeiten jugendbewegter gruppen entstehen hier. inge scholl schreibt später über die jungenschaftserlebnisse ihres bruders hans scholl:
“sie waren ernst und verschwiegen, sie hatten ihren eigenen humor und ganze eimer voll witz und skepsis und spott. sie konnten wild und ausgelassen durch die wälder jagen, sie warfen sich am frühen morgen in eiskalte flüsse; sie konnten stundenlang still auf dem bauch liegen, um wild oder vögel zu beobachten. sie saßen genauso still und mit angehaltenem atem in konzerten, um die musik zu entdecken, man sah sie im kino, wenn ein schöner film auftauchte, oder im theater, wenn ein stück die gemüter bewegte. sie gingen auf zehenspitzen in den museen umher…“ (inge scholl: die weiße rose)
in der überbündischen zeitschrift „das lagerfeuer“ schrieb tusk 1932 folgenden bericht, der verdeutlichen mag, was dj.1.11 wollte: