die welt dreht sich noch | drum frohes fest!

Als kleine Weihnachtslektüre gibt es im Anhang noch einen Ennotext aus dem Dezember 1912. …

ekel alfred oder die mär vom rumpelstilzchen

Der ARD-Hörspielpreis 2012 ging an ein Radiohörbuch über das Leben des Wandervogels und mehrfachen Meißnerfahrers Alfred C. Toepfer.

von bjo:rn

[Sonntagabend auf der Autobahn.]

Die Sonne hat sich längst westwärts aus dem Staub gemacht. Die Piste ist außerordentlich frei, fast gemütlich tuckern wir gen Norden. Im Radio läuft gerade ein Hörspiel, genau das Richtige, um entspannt anzukommen. Erstmal ‘reinkommen, leider haben wir den Anfang verpaßt. Klingt auf Anhieb krimihaft, zwei Menschen flüstern ihren Plan ins Mikrofon, das scheinen wohl Detektive zu sein. Gespannt lauschen wir. Die Detektive entpuppen sich als spitzbübische Journalisten.

[Unsere Fahrt geht an Celle, unweit des Naturparks Südheide, vorbei.]

Jugendbewegte Impulse: Unternehmen & Unternehmer

von bjo:rn

Ende letzten Jahres hatten wir angekündigt, einige jugendbewegte Impulse, insbesondere jene, die in die heutige Zeit hineinragen, näher vorzustellen. Daß diese Rückblicke niemals erschöpfend sein können, sollte jedem klar sein. Dies ist schon allein darin begründet, daß wir das Bleibende – heute würde man sagen: den nachhaltigen Wert – in den Vordergrund stellen.

Nachhaltiger Wert“ könnte auch als grobe Maxime für jugendbewegte und lebensreformerische Unternehmen herhalten. Hierbei unterscheiden sie sich wohl von vielen anderen, denen es weniger um gesellschaftlichen Nutzen als vielmehr um individuelle Gewinnmaximierung geht. So sind jugendbewegt initiierte Firmen eher im klein- bis mittelständischen Bereich vertreten und zudem stark von einzelnen Persönlichkeiten und deren idealistischer Motivation abhängig. Dennoch haben einige davon die Zeit überdauert. …

Wilhelm „Wilm“ Hosenfeld – „Ich versuche jeden zu retten, der zu retten ist.“

 

von Arne

Joachim Fernau schrieb einst, man könne das Wesen der römischen virtus in zwei monologischen Sätzen ausdrücken: “Ich möchte mich ungern vor mir selbst schämen.” und “Wer, wenn nicht ich, ist Rom.” Diese zwei Sätze spiegeln auch im wesentlichen das Selbstverständnis Wilm Hosenfelds wider.

Wilhelm Hosenfeld wurde am 2. Mai 1895 in Mackenzell, einem kleinen Dorf am Rand der Rhön, als viertes von insgesamt sechs Kindern geboren. Da bereits sein Vater Volksschullehrer war, war für Hosenfeld nach der Grundschule die höhere Bildung bis zum pädagogischen Studium vorgesehen, um ihn auf den Beruf des Lehrers vorzubereiten. In seiner Schüler- und Studentenzeit schloß sich Hosenfeld dem Wandervogel an und nahm am Meißnertreffen 1913 teil. …

Jugendbewegung – Unendliche Weiten

Gerade rechtzeitig zur diesjährigen Leipziger Buchmesse ist ein Buch erschienen, welches nicht nur bei Liebhabern von Phantasieromanen und Science-Fiction-Filmen seine Anhänger finden wird. Dem jugendbewegten Herausgeber ist es zu verdanken, daß einige jugendbewegte Anekdoten zu einem Gesamtwerk verknüpft wurden und in seiner Fülle nur eine Erkenntnis zulassen: Ohne die Jugendbewegung wäre unsere Welt und insbesondere unsere Gedankenwelt bis hinein in die Weiten des Weltraumes spürbar ärmer.

Schon oft hatte man den Eindruck, daß durch einige Bücher und Filme der Fahrtenwind der Jugendbewegung weht. Um so schöner ist es zu erfahren, daß einige Autoren und Regisseure über verschlungene Pfade von der Jugendbewegung und deren Protagonisten beeinflußt wurden. Die Autoren des Buches haben etliche Begegnungen, aber auch intensive Freundschaften zusammengetragen, die so im Detail noch nicht bekannt sein dürften. Karl Mays erste Orientreise im Jahr 1900 auf Einladung von Hermann Hoffmann-Fölkersamp nach Konstantinopel ist ebenso festgehalten wie …

frisch . druckfrisch . dämmerung zwonullelf

Die neue Ausgabe der Dämmerung ist im Druck und kann ab sofort bestellt werden. Neben den besten Artikeln des vergangenen Jahres wird es wieder zusätzliche Beiträge und ergänzende Hinweise geben. So ist es uns abermals gelungen, den bekannten Einfaltsexperten Peter Wuchtheuer für einen Beitrag zu gewinnen. Ein kleiner Auszug dieses Interviews ist diesem Artikel angehängt.

„Vaters“ Hundertster – eine andere Art von Festschrift für olka (Erich Scholz)

Rezension von rosé

 

In diesem Jahr wäre der Jugendbewegte olka (Erich Scholz) einhundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß gaben mehrere seiner Kameraden aus den Nachkriegsjungenschaften einen Sammelband zu seiner Person heraus. Olka, dem wir so viele Lieder verdanken und der einen bedeutenden Anteil hatte am Leben der Nachkriegsjungenschaften. Er, der scheinbar ein besonderes Gespür für die „Generation ohne Väter“ hatte: „Wir suchten nach Vätern, die uns persönlich vielfach verwehrt geblieben waren. Manche boten sich an, zumeist aber mit der Vorstellung, Führungspositionen und Führungsideologien der zwanziger Jahre fortführen zu können. Das Konzept, bündische Gemeinschaft und offene Gesellschaft miteinander zu versöhnen, so wie es auf dem Meißner 1963 vorgetragen wurde, war nicht einfach zu vermitteln. Einer, dem es sofort und unmittelbar einleuchtete, war olka. Er hatte keine Führungsambitionen mehr, er instrumentalisierte uns nicht, er inspirierte, er half.“ (Roland Eckert und Horst Zeller, S.16) Über ihn also schrieben einige seiner Kameraden, wohl zum Teil auch Freunde, ein kleines Büchlein.

„Kleine Begegnungen mit großen Leuten“ – Ein Hörbuch

horbuch„Für ihn [den Wandervogel] gab es als Werteschema in Bezug auf den Menschen nur den Menschen.“ (Gerd Ziemer: Zum politischen Standort der Jugendbewegung)

Der Mensch und sein Verhalten als einziges Kriterium für seine Bewertung durch einen anderen war zur Zeit der Entstehung des Wandervogels noch etwas Revolutionäres. Auch wenn dieser Anspruch in der Theorie heute sicher von vielen gehegt wird, …

Sonderausstellung in Ratzeburg: A. Paul Weber – Der Wandervogel

rucksack2Das A. Paul Weber-Museum in Ratzeburg zeigt bis zum 15.08. in einer Sonderausstellung über 100 künstlerische Exponate aus der jugendbewegten Schaffensphase des Grafikers A. Paul Weber.

Gezeigt werden frühe Skizzen, Holzschnitte und Federzeichnungen, aber auch von A. Paul Weber gestaltete Exlibris und illustrierte Zeitschriften der Jugendbewegung. Sie reichen von den frühesten Skizzen aus seiner Zeit im Wandervogel in Arnstadt (Thüringen), wo Hjalmar Kutzleb 1908 eine Wandervogelgruppe gegründet hatte, bis zu den vielen Illustrationen für jugendbewegte Gruppen der 1920er Jahre, wie etwa …

Hansische Meißnerschnipsel – Reden & Redner

von der Hamburger Gilde Gorch Fockwyneken

Wichtige und gern zitierte Quellen, die uns Nachgeborenen Kenntnisse über das Meißnertreffen von 1913 vermitteln, sind zweifelsohne die während der Veranstaltung gehaltenen Reden – ein Grund, diese genauer, d.h. in wörtlicher Überlieferung, unter die Lupe zu nehmen. …

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