von Lara
Das Akademische Wochenende begann am Freitagabend. Freudig begrüßten wir uns und warteten bei netten Gesprächen auf den ersten Programmpunkt, der wie im Vorjahr der Knotentanz sein sollte. Unsere bereits im letzten Jahr gelernten Tanzschritte wurden zunächst wiederholt und dann durch Figuren erweitert. Nach ungefähr drei Stunden saß auch der letzte Schritt und die Tanzlehrer konnten sich beruhigt von uns verabschieden. Unser Abend endete allerdings erst nach spannenden Unterhaltungen. Gesungen wurde bis in die frühen Morgenstunden.
Der Samstagmorgen weckte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Entsprechend gut war die Stimmung beim Frühstück. Nun sollten auch die ersten AGs beginnen. Wie jedes Jahr gab es wieder drei praktische Angebote: eine AG Freies Schreiben, eine Schauspielgruppe und eine Walderlebnisgruppe.
Ich hatte mich schon eine Woche vorher für die Exkursion angemeldet. Im Wald bekamen wir dann spannende Einblicke in die Jäger- und Sammlerkultur. Unser AG- Leiter hatte selbst 11 Monate in der Wildnis gelebt und berichtete uns von seinen Erfahrungen. Wir beschäftigten uns mit vielen verschiedenen Fragen zur Versorgung, zur Lebensweise und damit, wie sich Menschen bei so einem Experiment verändern. Auch die Frage nach dem Gemeinschaftsgefühl innerhalb einer Gruppe wurde diskutiert. Anhand von Fotos kamen wir diesem Erlebnis immer näher. Nachdem auch die letzten Fragen geklärt worden waren, gingen wir alle mit dem Gefühl zurück, einer alten Lebensform näher gekommen zu sein.
Am Nachmittag folgte der wissenschaftliche Teil, bei dem wir wieder die Wahl zwischen drei AGs hatten. Wir konnten die Thematik der Eurokrise behandeln, der Verschlüsselung am Computer näher kommen oder uns mit Persönlichkeiten aus der Deutschen Gildenschaft beschäftigen, wofür ich mich bereits entschieden hatte. Ziel dieser AG war es, die Lebensläufe bedeutender Gildenschafter zu dokumentieren. Hierzu analysierten wir in den Gildenblättern verschiedene Berichte, recherchierten in Büchern und fragten notfalls auch das Internet nach Informationen. Am Ende trugen wir unsere Ergebnisse zusammen.
Wie jedes Jahr machten wir uns nach dem Kaffeetrinken auf zu einer kleinen Wanderung, die die Teilnehmer aus den verschiedenen AGs wieder zusammenkommen ließ. Bei schönstem Wetter bot sich uns eine wunderschöne und klare Aussicht auf die Umgebung. Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen, sangen ein paar Herbstlieder und machten uns dann wieder auf den Weg zurück.
Der weitere Abend wurde durch einen literarischen Spaziergang bei Fackelschein eingeleitet. Auf unserem Weg lauschten wir an verschiedenen Stellen den Gedichten bedeutender Wandervögel. Literarisch begann der Abend, und literarisch sollte die Feierstunde auch ausklingen, da es an der Zeit war, die Ergebnisse aus den Praxis – AGs vorzustellen. Besonders die Schreib-AG beeindruckte uns mit ihren selbstgeschriebenen Gedichten zum Thema „Ausgeschlossen sein“. Deutliche, gefühlvolle Gedichte erfüllten den Gewölbekeller, der von Kerzenschein erleuchtet war. Nun war die Theater-AG an der Reihe, die uns mit ihrem improvisierten Theaterstück alle zum Lachen brachte und auch die Schreib-AG zeigte uns noch einmal, was für Geschichten entstehen, wenn sie von mehreren Leuten geschrieben werden. Der restliche Abend verlief sehr fröhlich. Wir sangen, unterhielten uns und lachten bis in die späte Nacht, was man beim Frühstück auch bemerkte, da nicht alle sehr ausgeschlafen aussahen. Dies sollte sich allerdings ändern. Denn zum Abschluß unseres Wochenendes wurde ein Vortrag zu einem aktuellen Thema gehalten, auf den wir alle gespannt waren. Wir versammelten uns im Gewölbe. Es sollte ein Vortrag über den Syrien-Konflikt gehalten werden. Nicht nur durch die Erzählungen des Referenten, die unglaublich spannend waren, sondern auch durch seine Fotos, welche die Gegend und Menschen zeigten, die dort leben, war der Vortrag sehr interessant und bewegend. Als der Referent sein Fazit gezogen hatte, konnte man im Saal für einen Moment nur Stille wahrnehmen. Dies zeigte, wie bewegend diese Thematik ist und wie nah sie uns ging. Gleich darauf wurde zu einer offenen Frage- und Diskussionsrunde übergegangen.
Nach dem Mittagessen war es an der Zeit Abschied zu nehmen. Wir versammelten uns zum letzten Mal in einem Schlußkreis. Es wurden noch einige Worte zum vergangenen Wochenende gesagt und schließlich sangen wir ein Lied, womit die Veranstaltung dem Ende zuging. Zum Abschied nahmen wir uns herzlich in den Arm, plauderten noch ein bißchen und die ersten machten sich auf den Weg nach Hause.
Für mich war das Akademische Wochenende wie immer ein Erfolg. Ich habe nicht nur viel durch die AGs und die Programmpunkte gelernt, sondern hatte auch unglaublich viel Freude. Für mich gehört das Akademische Wochenende zu meinem Herbst dazu und ich freue mich auf das nächste Jahr, in dem ich wieder viel mit euch singen und lachen kann.
Ankündigung: Nächstes Jahr wird es wieder (mindestens) ein Akademisches Wochenende geben. Jenes findet voraussichtlich am 24.-26. Oktober 2014 statt. Die Berichte der vorherigen Akademischen Wochenenden gibt es hier.