von Imke
Dieses Jahr sah das Beräunertreffen etwas anders aus als sonst, da wir ja leider nicht auf die Burg Ludwigstein konnten. Also fuhr ich am Freitag abend in die Nähe von Uslar auf das Gut Steimke. Es waren noch nicht so viele Leute da, und ich machte mich ersteinmal auf die Suche nach dem Heulager, in dem ich schlafen sollte. Das war ein schön hergerichteter Heuboden über den Schafställen, wo ich meine Sachen abstellte, um dann den Rest des Hofes zu erkunden. Auf einer Wiese fand ich schließlich den Zeltplatz, auf dem auch schon die ein oder andere Jurte stand. Anschließend entdeckten wir den Speisesaal, in dem Würstchen und Suppe für alle angeboten wurden. In der Zwischenzeit trafen immer mehr Leute ein, so daß man ab und zu ein paar Bekannte traf oder auch neue Leute kennenlernte.
Gegen Abend entwickelten sich dann die ersten Singerunden. Nach einer Weile zog ich mit ein paar anderen hinüber in den Speisesaal, wo wir einen sehr schönen Abend verbrachten. Ich ging allerdings schon recht früh schlafen, da ich bereits einen langen Arbeitstag hinter mir hatte. Die Nacht im Heu war sehr bequem, aber leider auch sehr kalt.
Dafür begann der nächste Morgen aber mit einem ausgiebigen Frühstück und einer etwas verspäteten Morgenrunde, in der die AGs für den Vormittag vorgestellt wurden. Nachdem ich noch einen Liter Schafsmilch erworben hatte, die gerade frisch von Hand gemolken worden war, begab ich mich zu der spontan dazugekommenen AG „Schweine schlachten“. Die Besitzer des Hofes hatten am Vortag zwei Hängebauchschweine geschenkt bekommen, welche uns zum Essen zur Verfügung gestellt wurden. Da diese aber am Morgen noch lebten, hatten wir mit der Zubereitung einiges zu tun. Das war wirklich interessant – und doch sehr erschreckend, wie wenig von dem Schwein noch übrig war, als wir das ganze Fett bestmöglich entfernt hatten. Nach dem Zerlegen schoben wir die beiden Schweine für mehrere Stunden in den vorgeheizten Holzofen.
Im Anschluß gönnten wir uns erst einmal ein schönes Stück Kuchen, welcher in der Zwischenzeit gebacken worden war. Als sich die Schweine im Ofen befanden und wir die Tische mit dem Hochdruckreiniger wieder von der Fettschicht befreit hatten, begab ich mich in die Jurte der Weinbacher, wo ich zum Grillen eingeladen wurde. Dort saßen wir eine Weile in gemütlicher Runde zusammen und genossen unser spätes Mittagessen.
Als wir alle satt und zufrieden waren, gingen wir wieder hinüber auf den Hof, um uns den Flohmarkt anzusehen, der in der Zwischenzeit angefangen hatte. Es waren zwar nicht besonders viele Stände, aber ein paar waren doch zusammen-gekommen. Zu dieser Zeit trafen langsam immer mehr Leute ein, die erst am Samstag zum Singewettstreit anreisten.
Dieser ging dann auch nach dem Markt los. Und genau zum Beginn fing es an zu regnen. Das war zum Glück aber der einzige Regenschauer, der uns an diesem Wochenende traf. Der Singewettstreit hatte natürlich eine etwas andere Atmosphäre, als wir sie sonst von der Burg gewohnt waren, und es waren auch insgesamt etwas weniger Leute da. Allerdings war unsere Scheune gut gefüllt. Es gab auch mehrere wirklich schöne Beiträge, und sogar die Zivis von der Burg traten wieder außer Konkurrenz auf.
Im Anschluß entwickelte sich gleich eine relativ große Singerunde in der Scheune. Eine Weile später gab es auch endlich unser fertiges Schwein im Brötchen, was wir natürlich probieren mußten. Es war uns gelungen!
Nach einer Weile mit einer wirklich guten Singerunde in der Scheune zogen wir wieder hinüber in den Speisesaal, wo es doch etwas wärmer und gemütlicher war. Dort ging es noch eine ganze Zeitlang weiter.
Am nächsten Morgen hatten so manche das Glück, ausschlafen zu können, was natürlich auch ordentlich ausgenutzt wurde. Für die, die rechtzeitig aufgestanden waren, gab es die Möglichkeit, beim Melken der Schafe zu helfen.
Nach einem reichlichen Frühstück halfen wir noch ein wenig beim Abbau der Zelte, und dann war es auch schon so weit, daß wir uns im Hof für eine große Abschlußrunde trafen. Nach einem letzten gemeinsamen Lied machten wir uns langsam alle wieder auf den Weg Richtung Heimat mit der Erinnerung an ein wirklich schönes und gelungenes Wochenende.
Infos: Auf den Seiten des Exilberäuners findet sich etwas zum Kodex der Veranstaltung und ggf. werden hier auch noch weitere Berichte, Bilder und Musikstücke eingestellt.