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Published on: 25. Juni 2009

knotenFür eine vielfältige und selbstbestimmte Jugendbewegung!

„Die Freideutsche Jugend will aus eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, mit innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten.
Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein.“
(Meißnerformel 1913)

Aus eigener Bestimmung das Leben gestalten – diese Forderung war für Jugendbewegte 1913 noch revolutionär. Und genau diese Maxime war es, die jugendbewegtem Leben über schwere Zeiten hinweg Halt gab. Die Möglichkeit zur eigenen Bestimmung schien unserer Generation lange Zeit eine Selbstverständlichkeit zu sein.

Wahrhaftige Selbstbestimmung aber erfordert Vielfalt. Nur in Vielfalt kann ein ideologiefreier, toleranter Geist entstehen. Dies bedeutet, daß wir als Bünde und Persönlichkeiten in der großen Bandbreite der bündischen Jugend uns in eigener Verantwortung frei entscheiden wollen, welche Traditionen und Werte uns erhaltenswert erscheinen, aber auch welche neuen Wege wir einschlagen möchten. Dazu gehört stetes Hinterfragen eigener Positionen und die Bereitschaft zum kritischen Dialog mit denen, die zu anderen Schlüssen kommen.

Jene grundsätzliche Offenheit gründet auf dem Respekt vor dem Anderen und auf dem Vertrauen in die dem Guten zugewandten Absichten eines jeden Jugendbewegten. Freiheit erfordert, dem Gegenüber das Recht auf seine Meinung und Haltung zuzugestehen, auch wenn man selbst eine andere Auffassung vertritt.

Diese positive Grundhaltung hat in der Vergangenheit viele Freundschaften und das Gefühl einer jugendbewegten Verbundenheit über die vorhandenen Trennlinien zwischen Pfadfindern und Wandervögeln, traditionell und modern ausgerichteten Gruppen, zwischen Angehörigen von großen und kleinen Bünden entstehen lassen.

Seit kurzem erleben wir nun aber den Versuch einer Einflußnahme weniger Bünde und Einzelpersonen auf die Jugendbewegung mit der Unterstützung von Außenstehenden. Einige Bünde werden mit zweifelhaften Methoden an den Pranger gestellt, andere werden unter Druck gesetzt, den Angegriffenen ihre Unterstützung zu verweigern, Menschen werden verdächtigt und herabgewürdigt.
Zwischen den Bünden wird Mißtrauen gesät mit der Folge, daß sich die Jugendbewegung vor den Augen der Öffentlichkeit selbst in ihrer Gesamtheit in Frage stellt.

Welcher Bund wäre unangreifbar vor den Methoden einer ideologisierten Kampagne, die keinen Anspruch auf Wahrhaftigkeit erhebt?

Lassen wir uns nicht von Unberufenen und Außenstehenden nach deren Ermessen die Grenzen festlegen, in denen sich die Jugend von heute bewegen darf!

Jugendbewegung in unserer Zeit bedeutet ein aufrichtiges Einander-Verstehenwollen.

Wir stehen ein für innere Wahrhaftigkeit, für Offenheit und bündische Vielfalt.
Wir stehen ein für die EIGENE Bestimmung vor EIGENER Verantwortung.

Heute wie einst ist die Jugendbewegung dazu aufgerufen, für ihre innere Freiheit unter allen Umständen geschlossen einzutreten.

Diese Seite ist initiiert von jungen Gildenschaftern und wird von Jugendbewegten aus verschiedenen Bünden für Jugendbewegte gestaltet.

Bündische Vielfalt bedeutet auch, daß die jugendbewegte Welt in vielen Dingen nicht einer Meinung sein muß. Die in diesem Blog veröffentlichten Beiträge geben somit die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen keine Bekundung der gesamten Bündischen Jugend dar.

Sie soll all jenen eine Plattform sein, denen die Meißnerformel von 1913 sowie die Erklärungen von 1963 und 1988 keine überholten Bekenntnisse sind.


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