
Tanzen verbindet - unter diesem Motto stand der diesjährige überbündische Tanzlehrgang, zu dem sich Jugendbewegte aus unterschiedlichsten Bünden zusammenfanden. Den Wandervögeln vor 100 Jahren gleich galt es, bewährte und gänzlich neue Tänze zu erlernen. In der vor Ort gehaltenen Morgenfeier hieß es dazu rückblickend:
„ Noch während die Tanzlieder und Singtänze sich ihre Beliebtheit bei den Wandervögeln der Vorkriegszeit errangen, wurde in Norddeutschland der Keim für spätere Entwicklungen gelegt.
In den 1880er Jahren von Schweden ausgehend, gelangten über das Nachbarland Dänemark tanzpflegerische Bestrebungen nach Deutschland. Man erkannte, daß die gelebte Volkstanzkultur der dörflichen Gemeinschaften mit der fortschreitenden Industrialisierung zu versinken drohte. Dies löste eine regelrechte Sammel- und Aufzeichnungswelle aus – wie gesagt erst einmal in unseren nördlichen Nachbarländern.
Über Volkstanzkurse lernten Wandervögel dänische und noch viel mehr schwedische Tänze kennen – die ersten richtigen Volkstänze neben den Singtänzen. Ein nach Kriegsende einsetzender Ansturm auf Volkstanzkurse in der Jugendbewegung führte zu einer weiten Verbreitung dieses nordischen Tanzgutes.“

- Wandervögel 1920 (Abbildung: M. Andritzky/K. J. Friedrich: Klappholttal/Sylt 1919 – 1989 – Repro: Rainer Deimel)
Doch nicht nur schwedische Tänze wie der Hambo wurden ein Jahrhundert später mit Freude getanzt, obgleich so mancher Lehrer das Motto* allzu wörtlich nahm. Dieses Jahr traute man sich mit schottischen und estnischen Weisen in nicht minder nördliche Gefilde. So war der Höhepunkt gewiß die Aufführung des bewegungsfrohen Webertanzes „Hebridian Weaving Lilt“.
Es bleibt zu hoffen, daß die Begeisterung für schottische Tänze anhält und gar „Keim für spätere Entwicklungen“ ist, wenn es wieder heißt: „Auf zum Tanz!“

- *”Tanzen verbindet”

Infolge der sogenannten Corona-Krise gab es viel Stillstand aber ebenso viel Bewegung. Aus diesen Bewegungsimpuls ist eine neue Gemeinschaft erwachsen, die sich in Anlehnung an das Virus Corona (lat. Für Krone oder Kranz) „Tatenbund Krone“ nennt. Im Gründungsaufruf heißt es u.a.:


Den Anfängen der Lebensreform in der Mark Brandenburg widmet
Es ist einige Monate her, da erhielten wir Post von Arno Klönne. Statt eines längeren Kommentars oder einer umfangreichen Ergänzung eines Artikels schickte er uns kommentarlos den Hinweis auf sein neues Heftchen, welches dieses Jahr in der Schriftenreihe der Landeszentrale für politische Bildung (LfpB) Thüringen erschien. Seine Nachricht blieb bis zu seinem Tod unbeantwortet. Nun haben wir das Heft bestellt, gelesen und stellen es hiermit vor.
von bjo:rn

